Nach einem ruhigen Handelsauftakt zogen die Ölpreise an den Börsen gestern Nachmittag an. Ursache war der von der OPEC veröffentlichte Monatsbericht, in dem das Kartell die Versorgungslage deutlich knapper sieht. Die Preise bleiben auch heute Morgen weiter hoch, sodass man sich auf Preissteigerungen einstellen muss.
OPEC: Reserven knapper als üblich
Die Bestände der OECD Länder sind laut dem gestrigen OPEC Monatsreport nur noch 9 Millionen Barrel (159 Liter) über dem 5-Jahresdurchschnitt. Im Vergleich zur Gesamtmenge von etwa 2,8 Milliarden Barrel eine verschwindend geringe Differenz. Legt man die aktuelle Nachfrage zu Grunde, würde dies Öl für etwa 59,9 Tage ausreichen. Das ist allerdings bereits 1,6 Tage weniger als der langjährige Durchschnittswert, sodass die Versorgungslage, gemessen an der Ölnachfrage, knapp ist.
Und das Kartell geht davon aus, dass die Vorräte weiter abnehmen werden. Die Nachfrage nach Öl aus der OPEC schätzt man für das laufende Jahr bei etwa 32,7 Millionen Barrel ein, doch gefördert wird lediglich etwa 31,9 Millionen Barrel. Und da die Produktion in Venezuela durch Misswirtschaft vor dem Kollaps steht und Sanktionen gegen den Iran die Versorgungslage weiter bedrohen, scheint eine starke Abwärtsbewegung an den Ölbörsen derzeit weniger wahrscheinlich.
Ausblick
Nachdem die Ölpreise gestern an den Börsen anzogen und auch heute Morgen mit den höheren Niveaus in den Tag starten, kann man mit deutlichen Preissteigerungen zu gestern rechnen. Diese sollten sich nach der aktuellen Prognose in einer Größenordnung von etwa 0,75 bis 0,90 Euro pro 100 Liter liegen. Auf eine 3.000 Liter Bestellung macht dies immerhin etwa 22 bis 27 Euro aus. Auch wenn die Heizölpreise aktuell auf einem Jahreshoch liegen, kann sich eine Bestellung lohnen, denn momentan deutet wenig auf eine Entspannung der Marktlage hin.