Der Preis für Rohöl stieg in den letzten Wochen kontinuierlich an und erreichte in der abgelaufenen Woche ein vorläufiges 3,5 Jahreshoch. Scharmützel zwischen Iran und Israel, vor allem aber die Ankündigungen der US neue Sanktionen gegen den Iran zu verhängen, trieb die Preise auf die neuen Höchstwerte. Doch dies bietet gleichzeitig eine ungeahnte Chance zum Ausstieg aus den Produktionskürzungen…
Bewirken die Sanktionen Ausstieg aus Produktionskürzungen?
Die Sanktionen der USA gegen den Iran zielen vor allem auf dessen Ölexporte ab, die wichtigste Einnahmequelle für Wirtschaft und Staat. Für den Ölmarkt bedeutet dies, dass die Verfügbarkeit tendenziell weiter sinkt und zusammen mit den Produktionskürzungen der OPEC das Angebotsdefizit verschärft und die Ölpreise weiter steigen lässt. Doch nun bietet sich sich plötzlich die Möglichkeit eines ungeahnt frühen Endes der Produktionskürzungen.
Saudi-Arabien hatte in der letzten Woche erklärt, man werde Lieferausfälle des Iran auffangen. Andere Länder der OPEC werden allerdings ebenfalls sehr gerne Produktionsmengen übernehmen und den eigenen Marktanteil steigern, vor allem bei den höchsten Preisniveaus seit 3,5 Jahren. Am 22. Juni wird sich das Kartell mit anderen Ländern treffen und über den Fortgang des Abkommens diskutieren. Analysten an den Börsen spekulieren bereits, dass man das Treffen nutzen könnte, um einen Ausstieg aus dem Produktionsabkommen einzuleiten, das offiziell noch bis Ende des laufenden Jahres andauern würde.
Gewinnmitnahmen zum Handelsauftakt
Als Reaktion auf die momentane Entwicklung, scheint den Händlern an den Ölbörsen die Situation günstig für Gewinnmitnahmen zu sein. Die Rohölpreise jedenfalls reagierten am späten Freitag und auch heute Morgen mit Abwärtsbewegungen auf die aktuelle Konstellation. Dennoch sind mit dem Ausblick einer sich einschränkenden Verfügbarkeit von Lieferungen aus dem Iran größere Abwärtspotenziale mittelfristig begrenzt.
Ausblick
Mit den nachgebenden Ölpreisen an den internationalen Börsen ergeben sich nun auch wieder leichte Preisvorteile bei den Heizölbestellungen. Allerdings darf man nicht auf zu viel hoffen, denn momentan liegt der Preisvorteil zu Freitag lediglich bei etwa 0,20 bis 0,35 Euro/100 Liter. Auf eine Bestellung von 3.000 Liter macht das zwischen 6,00 und 10,50 Euro aus. Eventuell daher heute eine gute Möglichkeit zuzuschlagen, denn mittelfristig dürfte auch das Abwärtspotenzial mit den Iran Sanktionen begrenzt bleiben.