Die Ölpreise verzeichnen zu Beginn des letzten Handelstages der Woche leichte Abschläge in Höhe von 20 Cent oder 0,3 %, nachdem sie an den vorangegangenen drei Tagen Gewinnen verbuchen konnten.
Ölpreise legen im Wochenverlauf deutlich zu
Sowohl die europäische Referenzsorte Brent, die im Atlantik gefördert wird und als weltweit wichtigste Ölsorte gilt, als auch die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) haben damit im Wochenverlauf bislang um rund 2 % zulegen können.
Sollte es heute bis zum Handelsschluss dabei bleiben, wäre es der größte wöchentliche Anstieg seit Anfang Januar. WTI-Öl würde dann nach vier Wochen mit zurückgehenden Preisen erstmals wieder eine Woche mit Gewinnen verzeichnen.
US-Rohölvorräte steigen stärker als erwartet
Unterdessen haben die Rohöllagerbestände in den USA unerwartet stark zugelegt. Wie das US-Energieministerium (DOE) gestern mitteilte, legten sie in der Woche zum 14. Februar um 4,6 Millionen Barrel (159 Liter) auf 432,5 Millionen Barrel zu. Analysten hatten je nach zugrunde liegender Umfrage mit einem Anstieg um 2,4 bis 3,1 Millionen Barrel gerechnet.
Analysten rechnen kurzfristig mit anziehender Ölnachfrage
Nach Einschätzung der Rohstoffanalysten der US-Investmentbank JPMorgan hat die weltweite Ölnachfrage bis zum 19. Februar bei durchschnittlich 103,4 Millionen Barrel pro Tag gelegen, was einem Anstieg von 1,4 Millionen Barrel pro Tag entspricht
Die Analysten erwarten, dass das kalte Wetter in den USA und die nach den Feiertagen wieder Fahrt aufnehmende chinesische Industrieproduktion in der kommenden Woche zu einer höheren Nachfrage beitragen werden.
Erwägt OPEC+ abermaligen Aufschub der geplanten Produktionsanhebung
Nachdem die Befürchtungen, dass die Handelszölle von US-Präsident Donald Trump die Weltwirtschaft schwächen und die Nachfrage nach Kraftstoffen dämpfen könnten, weiter wie ein Damoklesschwert über der Weltwirtschaft hängen, sind zuletzt wieder Spekulationen aufgekommen, dass die OPEC+ einen abermaligen Aufschub der für Anfang April geplanten Produktionsanhebung in Betracht zieht.
Laut Beschluss des OPEC+-Treffens zu Anfang Dezember vergangenen Jahres sollten diese Kürzungen über einen Zeitraum von 18 Monaten schrittweise zurückgenommen werden. Nun scheinen sich in Reihen des Öl-Kartells die Zweifel zu mehren, ob die Ölmärkte das zusätzliche Angebot überhaupt aufnehmen können, ohne einen weiteren Preisrückgang zu verursachen.
Nach Einschätzung von Rohstoffanalysten müsste eine Entscheidung über einen erneuten Aufschub der geplanten Produktionsausweitung bis Anfang März getroffen werden.
Heizöl zum Wochenschluss günstiger
Angesichts der aktuellen Entwicklung an den Ölmärkten, zeigen sich die Notierungen für Heizöl heute im frühen Handel leicht rückläufig. Im Bundesgebiet können Verbraucherinnen und Verbraucher für 100 Liter Heizöl im Vergleich zu gestern Vormittag -0,05 bis -0,35 Euro günstiger auffüllen.