Am vergangenen Freitag zogen die Ölpreise an den Börsen noch kräftig an. Die zahlreichen Produktionsausfälle kann die OPEC kaum alle kompensieren, sodass die US Rohölsorte WTI in der Nacht zum Wochenende ein neues 3,5 Jahreshoch erreichte. Heute Morgen gibt es allerdings zumindest leichte Entspannung, denn Trump hatte am Wochenende wieder getwittert und Saudi-Arabien um mehr Öl gebeten…
Ölpreise für Trump zu hoch
Wenn US Präsident Donald Trump etwas kann, dann ist es Dinge klar ansprechen, die ihn stören. Hohe Ölpreise kommen gar nicht gut bei den Wählern an und deshalb sagte er über den Kurzmitteilungsdienst Twitter am Samstag, dass diese viel zu hoch seien und der saudische König Salman ihm bei dieser Einschätzung zustimme. In einem Telefonat mit dem König hatten sich beide über die Lage ausgetauscht und sehen vor allem durch die Unruhen und Störungen in Iran und Venezuela Versorgungsprobleme.
Eine pragmatische Lösung hat Trump dabei auch schon parat. Er bittet Saudi-Arabien die Differenz am Markt auszugleichen, indem das Land die eigene Produktion um 2 Millionen Barrel pro Tag (1 Barrel = 159 Liter) steigert. Doch ob Saudi-Arabien das kann, darf zumindest einmal angezweifelt werden. Die Saudis hatten zuletzt bereits ihre Förderung gesteigert und fördern mehr als jemals zuvor. Kurzfristig scheint eine derart starke Anhebung unwahrscheinlich bis unmöglich zu sein.
Doch Trumps Aussagen haben zumindest Symbolwirkung. Der Präsident hält den Druck hoch und will hohe Ölpreise nicht akzeptieren. Für den Markt Grund genug, dass die Aufwärtsbewegung vorerst ins Stocken kommt und die Niveaus zum Auftakt der neuen Woche leicht nachgeben.
Ausblick
Nachdem die Ölpreise an den Börsen nachgeben, entspannt sich auch bei den Inlandspreisen die Lage. Zwar fallen die Preisvorteile zu Freitag mit etwa -0,10 Euro pro 100 Liter marginal aus, aber zumindest wurden die deutlichen Preissteigerungen, die sich Freitag Abend noch angedeutet hatten, verhindert.