Nachdem im gestrigen Tagesverlauf die börsengehandelten Rohölpreise zunächst leicht angestiegen waren, sorgte am späten Abend ein Tweet des US Präsidenten für ein unvermitteltes Absacken. Donald Trump hatte angekündigt, die Entscheidung über den Atomdeal mit dem Iran vorzuziehen und schon am Dienstag zu verkünden. Gerechnet hatte man damit erst am kommenden Samstag.
Trumps Laune hält die Marktteilnehmer in Atem
„Ich werde meine Entscheidung zum Iran Deal morgen im Weißen Haus um 2:00 Uhr Nachmittags bekanntgeben“, so lautete der Tweet des Präsidenten gestern Abend. Die Folge dieser überraschenden Aussage war, dass die Preise erst mal einen Satz nach unten machten.
Die Mehrheit der Marktteilnehmer hatte in den vergangenen Wochen mit Sanktionsverschärfungen gegen den Iran und eine damit einhergehende weitere Angebotsverknappung gerechnet. Um sich dagegen abzusichern, hatten die Trader in den letzten Tagen eher Wertpapiere gekauft statt verkauft, sogenannte Long-Positionen gebildet. Man rechnet mit immer weiter steigenden Preisen, so dass man den Verkauf hinauszögert, um bessere Gewinne erzielen zu können.
Mit der plötzlich vorgezogenen Entscheidung könnte es nun natürlich auch so kommen, dass keine Sanktionsverschärfungen erhoben werden und keine echten Asuwirkungen auf das Ölangebot entstehen. Denn wenn man über Donald Trump eines vorhersagen kann, dann dass man nichts vorhersagen kann. Seine Entscheidungen sind oft erratisch und unberechenbar.
Die Folge des Tweets von Trump war gestern Abend eine Welle von Wertpapierverkäufen, da die Marktteilnehmer jetzt, solange die Preise tatsächlich noch hoch sind, Gewinne mitnehmen wollen. Wie genau es weitergeht, hängt nun also tatsächlich von Donald Trump und seinem Beschluss ab.
Ausblick
Da Trumps endgültige Entscheidung erst um etwa 20.00 unserer Zeit erwartet wird, kann sie sich auf die Inlandspreise wohl erst morgen auswirken. Heute verändert sich der Preis für Heizöl im Vergleich zu gestern kaum. Die Spanne liegt etwa zwischen -0,10 und +0,10 Euro pro hundert Liter.