Zunächst deuteten sich gestern Morgen noch leichte Preisaufschläge an, doch dann kam es plötzlich ganz anders… An den Börsen sackten die Rohölpreise plötzlich stark ab, sodass auch bei Heizöl Preisnachlässe drin waren. Doch die Freude wärt nicht lange, denn die gesunkenen US Ölbestandsdaten verhinderten weitere Preisvorteile. Heute Morgen zeichnen sich daher sogar bereits neue Preisaufschläge an.
Handelsbeziehungen bleiben ein Belastungsfaktor
Die USA hatte neue Zölle gegen China mit einem Gesamtvolumen von 50 Mrd. Dollar vorgelegt. Die Antwort aus China ließ nicht lange auf sich warten. Gestern wurden aus Peking ebenfalls neue Maßnahmen angekündigt, wobei dabei auch Propan und petrochemische Produkte aus den USA inkludiert sind. Ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass man auch vor Rohstoffen aus den USA nicht Halt machen wird, sollten die USA weitere Zölle gegen China verhängen. Besonders brisant ist dies vor allem deshalb, weil China mittlerweile der größte Abnehmer von US Rohölexporten ist.
Sollte sich die Sanktionsspirale mit immer neuen Zöllen also weiter drehen, dann könnte also auch der Ölmarkt direkt getroffen werden. US Unternehmen müssten sich dann alternative Abnehmer suchen und ihr Öl günstiger anbieten. Zusammen mit dem generell negativen Effekt von Handelsbarrieren auf das globale Wirtschaftswachstum, lastete dies gestern zunächst auf den Preisen.
US Ölbestände erneut gesunken
Der Richtungswechsel kam gestern erst am späten Nachmittag bzw. frühen Abend. Die landesweiten US Rohölvorräte sanken erneut, obwohl diese zu dieser Jahreszeit eigentlich zunehmen müssten. Der kontinuierliche Bestandsabbau wird als Indikator für eine knappe Versorgungslage gesehen und wird stellvertretend für die gesamten OECD Ölbestände herangezogen. Für die Börsianer gestern ein Grund das offensichtlich knappe Gut Öl zu kaufen, womit ein abendlicher Preisanstieg eingeläutet wurde. Dieser fiel so deutlich aus, dass die Kursverluste vom Vormittag komplett ausgeglichen wurden. Die US Ölbestandsdaten zur letzten Woche:
Ausblick
Durch den deutlichen Preisanstieg des Vortages sind die Preisvorteile, die sich gestern noch ergaben, nun erst einmal passé. Heute werden die Preise für Heizöl daher wieder höher erwartet. Je nach Vergleichszeitpunkt zu gestern, können die Preissteigerungen daher zwischen +0,20 und +0,60 Euro/100 Liter liegen.