Der Markt zeigte sich gestern volatil. Zunächst wurden die Preise etwas angehoben, im Tagesverlauf wurden dann wieder Abschläge gewährt, bevor es am späten Abend wieder nach oben ging. In der Nacht sorgte nun US Präsident Donald Trump erneut für einen Aufreger, indem er China mit neuen Sanktionen drohte, worauf die Ölpreise sehr sensibel reagieren und nachgeben.
Trump will Sanktionen ausweiten – China hält dagegen
Sollte sich China die Strafzölle aus den USA nicht akzeptieren, so werde es weitere, noch schärfere Maßnahmen geben kündigte Donald Trump in der Nacht an. Der Präsident sprach von Handelssanktionen mit einem Volumen von 100 Mrd. Dollar. Doch Peking will und kann sich vor der Welt nicht erpressen lassen und hält prompt dagegen. Man werde um jeden Preis angemessene Gegenmaßnahmen einleiten, sollten erneut Strafzölle gegen China verhängt werden, heißt es aus Regierungskreisen.
Der Handelsstreit schaukelte sich in der Nacht somit weiter hoch und die Gefahr besteht, dass die Weltwirtschaft und somit auch die Ölnachfrage darunter leidet. Die Ölpreise reagieren daher mit Preisabschlägen auf diese neue Eskalationsstufe, wenngleich sich am Ölhandel bisher noch nichts geändert hat. Es ist die reine Angst, dass die Ölnachfrage darunter leidet, die die Marktteilnehmer umhertreibt.
Peking hat zudem noch einen Trumpf in der Tasche. China ist der größte Abnehmer von US Erdölexporten. In 2017 importierte man täglich etwa 435.000 Barrel (159 Liter), was etwa 69 Mio. Liter pro Tag entspricht, aus den USA. Sollte Peking die Einfuhr von US Rohöl mit Strafzöllen belegen, währe dies ein schwerer Schlag für die US Ölindustrie und Wirtschaft. Diese Karte kann China aber auch nur ein mal spielen, weshalb die Regierung diese wohl mit Bedacht einsetzen wird.
Ausblick
Durch die Drohungen Trumps ist der Ölpreis in der Nacht wieder gesunken – nicht dramatisch, aber in etwa auf die Tiefs von gestern. Bei den Heizölpreisen geht dies nicht spurlos vorüber, weshalb man sich heute Morgen vereinzelt auf Preissenkungen um etwa -0,20 Euro/100 Liter einstellen kann. Günstige Angebote von gestern hingegen dürften demnach aber unverändert und stabil bleiben.