In dieser Woche wurden neue Berichte zur globalen Lage am Ölmarkt veröffentlicht, die sich in ihren Analysen alle zu einem ähnlichen Schluss kommen: die Versorgungslage bleibt durch die OPEC Kürzungen und den Sanktionen der USA knapp, während man mittel- bis langfristig wieder mit einem besseren Marktverhältnis rechnet.
Preise bleiben kurzfristig wohl hoch
Mit den Kürzungen der OPEC seit Jahresbeginn, denen sich auch Länder wie Russland angeschlossen haben, ist die Versorgungslage am Ölmarkt schlechter geworden. Zu dieser künstlichen Knappheit kommen die Probleme in Venezuela und dem Iran hinzu, die mit den US Sanktionen beide deutlich weniger Rohöl als im Vorjahr exportieren können. Die OPEC produzierte im März nach eigenen Angaben deutlich weniger als im Februar und auch das Energy Information Administration (EIA) sowie die International Energy Agency (IEA) bestätigen diese Entwicklung.
Auch wenn der Rohölpreis für Brent in dieser Woche auf den höchsten Stand seit November letzten Jahres gestiegen ist, so sehen Analysten in der momentanen Konstellation kurzfristig sogar noch weiteres Aufwärtspotenzial an den Ölbörsen. Bis mindestens Juni wollen die OPEC und ihre Verbündeten die Produktion künstlich reduzieren und auch in Sachen Sanktionen gegen Venezuela und Iran dürfte sich kurzfristig wohl nicht viel ändern.
Aufwärtspotenzial begrenzt – Korrektur in zweiter Jahreshälfte möglich
Doch ewig werden die Preise nicht steigen, denn ab der Jahresmitte könnte die OPEC ihre Produktionskürzungen zumindest etwas lockern. Vor allem Russland kürzt nur ungern die Produktion und hat schon verlautbaren lassen, dass man mit den aktuellen Preisen eigentlich zufrieden sei. in der zweiten Jahreshälfte rechnet man mit einer stark steigenden Ölförderung aus den USA. Dort sollen dann gleich mehrere Pipelines fertiggestellt werden, mit denen Rohöl günstiger an die Exporthäfen im Süden transportiert werden kann. Dies könnte den momentanen Transportengpass auflösen, sodass die US Schieferölfirmen ihre Förderung wieder stark steigern könnten.
Die EIA rechnet daher damit, dass sich der zweiten Jahreshälfte eine leichte Überversorgung ergeben könnte und der Rohölpreis nicht unbedingt einbricht, aber wieder sukzessive fällt. Kostet ein Fass Brent aktuell noch über 70 Dollar würde das Fass Rohöl Ende des Jahres und 2020 dann um 62 Dollar schwanken, so die Erwartung
Ausblick
Bei den Heizölpreisen ging es in den letzten Tagen vornehmlich nach oben. Heute ist dieser Trend allerdings zunächst einmal pausiert, da auch die Notierungen an den internationalen Börsen nicht weiter anzogen. Zu gestern dürften die Preise daher weitestgehend stabil bleiben und sich keine größeren Änderungen ergeben.