Von den Preissenkungen am Wochenanfang ist heute nichts mehr zu spüren. Die US Ölbestandsmeldungen der letzten Tage und die fragile politische Situation im Nahen Osten und Venezuela verhinderten auch gestern eine Abwärtsbewegung und hielten die Preise auf hohem Niveau. Das Treffen von Vertretern der OPEC und Nicht-OPEC Ländern heute steht jetzt im Fokus der Marktteilnehmer. Da eine Fortführung der Produktionskürzungen aber sehr wahrscheinlich ist, sind hier wohl keine neuen Impulse für fallenden Preise zu erwarten.
OPEC Meeting soll sich nicht um den Ölpreis drehen
Heute trifft sich das Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC), bestehend aus Vertretern der OPEC und ihren Partnern, im saudi-arabischen Jeddah. Das Überprüfungskomitee will die Zukunft des Förderabkommens diskutieren, welches Ende 2018 auslaufen soll. Die endgültige Entscheidung darüber wird zwar erst im Juni getroffen. Dennoch richtet sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf das heutigen Treffen, waren doch in den vergangen Tagen immer wieder Berichte kursiert, nach denen Saudi-Arabien den Ölpreis angeblich gerne bei 80 Dollar pro Barrel sehen würde.
Auf Nachfrage hält sich der saudische Ölminister Khalid al-Falih freilich bedeckt und betont, dass es bei dem Treffen nicht um Preise gehen werde, sondern um die fundamentale Marktlage. Auch eine Exit Strategie stehe laut des Ölministers der Vereinigten Arabischen Emirate an diesem Wochenende nicht zur Debatte. Entscheidungsgewalt hat das JMMC allerdings sowieso nicht. Offiziell bewertet es die Einhaltung der Quoten, die Marktlage und spricht Empfehlungen für die Vollversammlulng der OPEC und Nicht-OPEC Länder im Juni aus.
Das Förderabkommen hat schon jetzt sein Ziel im Grunde erreicht, die hohen Lagervorräte abzubauen und unter den OECD 5 Jahres-Durchschnitt zu kommen. Höchstwahrscheinlich wird die Empfehlung nach dem Wochenende lauten, dass Abkommen fortzuführen.
Ausblick
Die nach wie vor hohen Preise an den Börsen und ein relativ schwacher Euro sorgen heute für leichte Aufschläge bei den Inlandspreisen. Verbraucher müssen für 100 Liter Heizöl heute im Vergleich zu gestern etwa +0,05 bis +0,15 Euro mehr bezahlen.