Die Preise kletterten gestern im Tagesverlauf stetig nach oben und gerieten am späten Nachmittag nochmal in Bewegung. Auslöser war der Wochenbericht des American Petroleum Institute (API) zu den Bestandsdaten in den USA und der statistische Monatsbericht des Amerikanischen Energieministeriums. Beide lieferten jedoch keine klaren Impulse, so dass die Ölpreise schließlich zwar auf hohem Niveau, aber unterhalb der Tageshochs aus dem Handel gingen.
EIA prognostiziert knappere Marktversorgung
Die Energy Information Administration (EIA), der Statistikarm des Amerikanischen Energieministeriums, hat gestern ihren Monatsbericht veröffentlicht. Darin hat sie ihre Aussicht für die Entwicklung der Versorgungslage angepasst und schätzt diese deutlich knapper als noch im letzten Monat ein. Zwar sei der Ölverbrauch insgesamt gefallen, die Versorgung sei jedoch unterm Strich deutlich schlechter als in den Vormonaten.
Durch die knapper eingeschätzte Marktlage wurden auch die Preisprognosen im Vergleich zum Bericht aus dem Vormonat nach oben angepasst. Anfang des kommenden Jahres rechnet die EIA damit, das die Nordseesorte Brent bei etwa 70 Dollar und die Amerikanische Referenzsorte WTI bei etwa 62 Dollar liegen wird.
Der Bericht hat dementsprechend mehr preisstützende Elemente als preissenkende und schuf gestern bei den börsengehandelten Rohölpreisen leichtes Aufwärtspotenzial. Vor allem die Erwartung einer mittelfristigen Unterversorgung sorgt für höhere Preise.
US Rohölbestände gesunken
Das American Petroleum Institute (API) meldete gestern starke Abbauten bei Rohöl, ein Faktor, der oft für Preissteigerungen sorgt. Mit -6,0 Mio. Barrel (954 Mio. Liter) liegt die Zahl weit über den erwarteten -2,3 Mio. Barrel (365,7 Mio. Liter).
Etwas ausgeglichen wird dieser Effekt jedoch durch die Aufbauten bei den Produkten Destillaten und Benzin, die beide höher ausfielen als erwartet. Die unerwartet starken Abbauten bei Rohöl könnten mit den Importen und Exporten zusammenhängen, die immer wieder von Schwankungen geprägt sind.
Die Marktteilnehmer erwarten nun den Wochenbericht des US Energieministeriums, der heute veröffentlicht wird. Eventuell kann er für klare Richtungsimpulse an den Börsen sorgen, je nachdem, ob er sich den Daten des API anschließt oder nicht.
Ausblick
Die börsengehandelten Rohölpreise pendeln sich auf hohem Niveau ein, genauso wie auch die Inlandspreise. Im Vergleich zu gestern gibt es heute wenig Unterschiede, höchstens der starke Euro könnte vereinzelt für leichtes Abwärtsportenzial sorgen.