Saudi-Arabien hat Berichten zufolge sein Ölangebot noch einmal erhöht und das Treffen zwischen Trump und Putin lieferte gestern keine neuen Impulse. Somit kam gestern Nachmittag plötzlich Bewegung in die Börse und die Ölpreise stürzten regelrecht ab. Sowohl die Nordseesorte Brent als auch die Amerikanische Referenzsorte Gasoil gingen mit einem neuen 3-Monatstief aus dem Handel. Auch die Inlandspreise fielen damit deutlich.
US Schieferöl weiter auf dem Vormarsch
Gestern waren aus Washington Überlegungen laut geworden, einen Teil der sogenannten „strategischen Reserven“ des Landes freizugeben. Diese Reserve soll eigentlich bei Angebotskrisen eine Versorgung des Landes von mindestens 90 Tagen sicherstellen.
Vielleicht wird das aber gar nicht nötig sein, denn die US Rohölförderung ist weiter auf Rekordkurs. Im Juli und August erwartet man hier deutliche Zuwächse, so dass im Juli 7,33 Mio. Barrel (1,16 Mrd. Liter) und im August sogar 7,47 Mio. Barrel (1,18 Mrd. Liter) erreicht werden könnten. Damit dürfte die Gesamtproduktion der USA auf ein neues Spitzenlevel ansteigen.
Und das ist nicht die einzige positive Prognose. Die Anzahl der angebohrten aber noch nicht erschlossenen Ölquellen steigt ebenfalls kontinuierlich. Zwar kann an diesen Bohrlöchern noch kein Öl gefördert werden, doch die Menge der Bohrlöcher gilt als Indikator dafür, wieviel Potenzial in der Schieferölindustrie steckt. Im Juni war die Rekordzahl von 7.943 Bohrlöchern erreicht worden. Das sind über 2500 mehr als noch Anfang des Jahres.
Ausblick
Dank des Preisrutsches von gestern sind auch die Inlandspreise niedriger als gestern. Für 100 Liter Heizöl müssen Verbraucher heute etwa -1,10 bis -1,30 Euro weniger bezahlen als gestern.