Nach der Talfahrt der letzte Tage haben sich die Preise etwas stabilisiert. Weiter nach unten ging es gestern nicht, aber auch nicht stark nach oben. Eine kurze Aufwärtsbewegung am Abend wurde von der überraschenden Meldung über Bestandsaufbauten bei US Rohöl ausgebremst. Die knappe Versorgungslage der letzten Wochen und Monate scheint sich nun zu verändern und alles deutet auf fallende Preise.
Überraschende Aufbauten bei US Ölbeständen
Immer wieder einmal sorgen die in der Wochenmitte erscheinenden Berichte zu den US Öllagerbeständen für Überraschungen. So auch diese Woche. Das American Petroleum Institute (API) meldete Bestandsaufbauten bei Rohöl, Benzin und Destillaten.
Vor allem bei Rohöl hatte niemand mit einem solch starken Zuwachs gerechnet. Erwartet hatte man im Vorfeld einen Abbau von -3,3 Mio Barrel (542,7 Mio. Liter). Statt dessen gibt es nun einen Zuwachs von +0,6 Mio Barrel (95,4 Mio. Liter) zu verzeichnen.
Die gleichzeitige Zuhnahme von Rohölbeständen und Produkten wie Destillaten und Benzin ist eher ungewöhnlich und spricht für eine bessere Versorgungslage. Für die Marktteilnehmer ist das Zahlenwerk des API somit eindeutig ein Signal für sinkende Preise.
Nun wird gespant auf den Bericht des Amerikanischen Energieministeriums (DOE) gewartet, der heute nachmittag erscheint. Wenn auch hier klare Bestandsaufbauten gemeldet werden, dürfte es für die börsengehandelten Rohölpreise zunächst weiter abwärts gehen.
Ausblick
Global deutet momentan alles auf Preissenkungen hin. Einige OPEC Länder haben ihre Produktion schon angehoben. Washington denkt laut darüber nach, die strategischen Ölreserven anzugreifen. Die Ölbestände in den USA sind unerwartet gestiegen. Nur der etwas schwächere Euro könnte Verbrauchern heute einen Strich durch die Rechnung machen, da er Heizöl im Inland tendenziell teurer macht. 100 Liter dürfte etwa +0,15 bis +0,20 Euro mehr kosten als gestern.