Die sich erholende Nachfrage nach fossilen Brennstoffen hat in den letzten Monaten den Ölpreisen zu einem deutlichen Preisanstieg verholfen. Laut Hochrechnungen wird der Trend auch in der zweiten Jahreshälfte nur eine Richtung kennen. So wird eine globale Unterversorgung von Rohöl von rund vier Millionen Barrel (á 159 Liter) am Tag erwartet, alleine im August. Doch aktuelle Infektionszahlen in Großbritannien und den USA dürften dem Höhenflug einen Deckel aufsetzen.
Unterversorgung und Unsicherheit
Die Unterversorgung des Weltmarkts mit Rohöl hinterlässt deutliche Spuren. Das haben auch Verbraucher am eigenen Geldbeutel gemerkt. An den Tanksäulen sind die Benzinpreise um ca. 20 Cent pro Liter gestiegen, im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt. Davon sind sieben Cent auf die neue CO₂-Abgabe zurück zu führen. Den Rest hat man der höheren Nachfrage nach Treibstoffen zu verdanken.
Allerdings hat uns der 19. Juli doch noch einen wichtigen Einblick geliefert. So hat der Markt sehr empfindlich auf Meldungen reagiert, dass die Delta-Variante des Coronavirus Sars-Cov-2 sich buchstäblich wie ein Lauffeuer verbreitet. Alleine in Großbritannien sind die Infektionszahlen (7-Tages-Durchschnitt) seit Mai um über 2.300% angestiegen. Auch die USA vermerken einen Anstieg der Infektionszahlen von über 280%.
Der Nachfolgende Preisrutsch hat Marktteilnehmer hellhörig werden lassen. Genug für eine Umkehr des Aufwärtstrends der Ölpreise war dies jedoch nicht. Zwar schätzen Analysten, dass die Ausbreitung von COVID-19 der Nachfrageerholung zwar einen Dämpfer versetzt, sie jedoch nicht umkehrt. Solange Corona aber wie das Sprichwörtliche Damoklesschwert über dem Markt hängt, dürfte allerdings bald der Preisdeckel erreicht sein.
Ausblick
Heizölpreise werden heute teurer erwartet als noch am Donnerstagmorgen. Man rechnet mit ca. +0,65 bis +0,85 Euro pro 100 Liter Heizöl.
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