Die Ölpreise zeigen sich am Montagmorgen leicht von ihren in der Vorwoche erlittenen Verlusten erholt. Am Freitag hatten die Preise für Brent-Rohöl um rund 1,4 % auf 71,12 Dollar pro Barrel (159 Liter) nachgegeben, während die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) einen Rückgang um 1,6 % auf rund 67,20 Dollar verzeichnet und ein Drei-Wochen-Tief markiert hatte.
Damit konnten die Ölpreise nicht von der Meldung profitieren, dass die OPEC und ihre Verbündeten in der letzte Woche beschlossen hatten, die geplanten Angebotserhöhungen um drei Monate auf April zu verschieben. Die vollständige Rücknahme der Kürzungen soll sogar um ein ganzes Jahr bis Ende 2026 verlängert werden.
Sorge um Syrien stoppt Rutsch der Ölpreise
Der Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad durch eine Widerstandskoalition wirkt sich aktuell stützend auf die Rohölpreise aus. Da momentan alles andere als sicher ist, in welche Richtung sich das Land unter einem noch zu bestimmenden neuen Herrscher entwickelt, wird an den Ölmärkten eine sogenannte geopolitische Risikoprämie auf das eigentliche Ölpreisniveau aufgeschlagen. In Syrien selbst sind die Ölquellen bei Weitem nicht so ertragreich wie im Nachbarland Irak,
US-Unternehmen steigern erstmals seit acht Wochen Zahl der Ölbohranlagen
Unterdessen zeigte ein am späten Freitagabend veröffentlichter Bericht, dass die Anzahl der in den USA eingesetzten Öl- und Gasbohrinseln den höchsten Stand seit Mitte September im vergangenen Jahr erreichte. Dies deutet auf eine steigende Produktion des weltweit größten Rohölproduzenten hin und könnte weiter dazu beitragen, die Rohölpreise niedrig zu halten.
Saudi-Arabien senken Ölpreise für asiatische Abnehmer
Am gestrigen Sonntag wiederum untermauerten Preissenkungen Saudi-Arabiens für asiatische Ölabnehmer die Sorge über eine Verlangsamung der Nachfrage aus China – dem weltweit größten Ölimporteur. Saudi Aramco, der größte Rohölexporteur der Welt, nahm seine Preise für asiatische Käufer ab Januar 2025 auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2021 nach unten.
Bank of America sieht Ölpreis 2025 knapp 10 Prozent tiefer
Die Bank of America prognostiziert, dass steigende Ölüberschüsse den Preis für Brent im Jahr 2025 auf durchschnittlich 65 Dollar pro Barrel (aktuell rund 71 Dollar) einpegeln werden. Wie die US-Bank am Freitag in einer Kundenmitteilung weiter informierte, soll die Ölnachfrage im nächsten Jahr wieder auf 1 Million Barrel (159 Liter) pro Tag ansteigen.
Monatsberichte dürften Moll-Stimmung an den Ölmärkten untermauern
Wie die drei großen Institutionen des Ölmarktes in Gestalt von OPEC, EIA (U.S. Energy Information Administration) und IEA (Internationale Energieagentur) die Aussichten für die Ölnachfrage einschätzen, dürften die in dieser Woche erwarteten Monatsberichte zeigen, die ab morgen veröffentlicht werden.
In den letzten Monaten waren die Prognosen überwiegend negativ für die Ölnachfrage ausgefallen, woran sich auch in diesem Monat nichts geändert haben dürfte.
Heizölpreise ohne feste Tendenz
Nachdem im frühen Handel bislang nur sehr moderate Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,05 Euro bis -0,25 Euro pro 100 Liter mehr, bzw. weniger bezahlen als noch zum Wochenschluss