Nach vier Tagen Wahlkrimi steht in den USA nun ein Sieger fest. Joe Biden konnte nicht nur die meisten Wählerstimmen auf sich vereinen sondern hat auch die für die Wahl zum Präsidenten erforderliche Mehrheit der Wahlmänner und -frauen in den einzelnen Bundesstaaten erreicht. Amtsinhaber Trump wehrt sich mit allen Mitteln gegen seine Niederlage und hat eine Klagewelle in Gang gesetzt. Experten schätzen die Chancen auf Erfolg aber als eher gering ein, da es bisher keinerlei Anzeichen für Unregelmäßigkeiten bei der Wahl gibt.
Was bedeutet Bidens Sieg für den Ölpreis?
An den Aktienmärkten steigt mit Bidens Wahlsieg die Risikobereitschaft wieder an, was auch die Ölbörsen stützt und somit die Preise heute etwas steigen lässt. Wie sich eine Regierung unter Joe Biden mittel- und langfristig auf die Ölpreise auswirkten wird, hängt allerdings von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren ab.
Es ist davon auszugehen, dass Biden die ganz harte Linie gegen den Iran lockert und versuchen wird, das Atomabkommen wieder zu beleben, aus dem die USA im Sommer 2018 einseitig ausgestiegen waren. Damit könnten auch die vielen Sanktionen, welche die iranische Ölproduktion blockiert hatten, aufgehoben werden. Für den Ölmarkt würde das bedeuten, dass möglicherweise eine große zusätzliche Menge an Öl auf den Markt gespült werden würde – ein Faktor, der die Ölpreise stark belasten könnte.
Andererseits setzt sich Biden auch stärker für erneuerbare Energien ein. Er will sowohl auf „sauberen“ Strom als auch auf Elektromobilität setzen. Auch dürfte er die US-Schieferölindustrie stärker regulieren und sich langfristig für einen Rückzug aus fossiler Energie einsetzen.
Kurzfristig allerdings wird Bidens Sieg die Ölpreise wohl eher stützen, da dieser stärker gegen die Corona-Pandemie vorgehen will und auch ein Konjunkturpaket unter ihm als wahrscheinlicher angesehen wird. Wirtschaft und Ölnachfrage könnten hiervon zunächst einmal profitieren.
Ausblick
Da die Ölbörsen heute nach dem Sieg Joe Bidens etwas anziehen, kostet auch Heizöl im Bundesgebiet heute etwas mehr. Verbraucher müssen mit einem Aufschlag von etwa ±0,00 bis +0,15 Euro im Vergleich zu Freitagmorgen rechnen.