Donald Trump löste gestern über Twitter einen kleinen Preissturz an den Ölbörsen aus. Der Amerikanische Präsident forderte die OPEC auf, die Preise zu senken. Am Wochenende findet in Algerien ein Meeting statt, bei dem auch Vertreter der OPEC teilnehmen werden. Es soll dabei um die Preiserwartung und die geplanten Produktionssteigerungen gehen. Gestern im Tagesverlauf legte dann auch der Euro/Dollarkurs stark zu. Damit wurde das in Dollar gehandelte Öl günstiger für Käufer aus der Eurozone. Die Inlandspreise für Heizöl waren damit deutlich niedriger als am Vortag.
JMMC Meeting in Algerien
Am Wochenende trifft sich das Joint Ministerial Monitoring Committee JMMC in Algerien. Hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich das Kontrollgremium der am OPEC-Förderabkommen beteiligten Länder. Man will über die Verteilung der im Juni beschlossenen Produktionssteigerung um eine Millionen Barrel (159 Millionen Liter) diskutieren . Doch die Länder haben nicht bis zu dem jetzigen Meeting gewartet und bereits im Vorfeld ihre Produktionsmengen angehoben.
Was genau bei dem Treffen besprochen wird und vor Allem ob Ergebnisse erzielt werden, ist natürlich noch offen. Die bisherige Produktionssteigerung lässt sich wohl nur schwer umverteilen, da die Ölproduzenten ihre Mengen bereits angepasst haben. Die Kombination aus einem höheren Ölpreis und der erwarteten knapperen Marktlage im letzten Quartal könnte den ein oder anderen Ölproduzenten durchaus dazu verleiten seine Förderung weiter zu steigern.
Donald Trump fordert Interventionen von der OPEC
Dies wäre ganz im Sinne des US Präsidenten, der sich per Twitter an die Welt und die OPEC gewandt hat. Er forderte das Kartell auf, für sinkende Preise zu sorgen: „Wir beschützen die Länder im Nahen Osten, ohne uns wären sie nicht lange sicher, und dennoch treiben sie die Ölpreise höher und höher! Wir werden uns erinnern. Das OPEC Monopol muss die Preise jetzt senken!“
Die börsengehandelten Rohölpreise reagierten sofort und schossen nach unten, denn im Juni hatte Trump einen ähnlichen Tweet abgesetzt. Dieser hatte scheinbar Erfolg gehabt, denn kurz darauf sprach sich auch Saudi-Arabien für eine Anhebung der Ölförderung der OPEC aus.
Ob die Stimmung aber dauerhaft kippt und die Preise nachhaltig fallen, ist eher fraglich. Saudi-Arabien hatte sich zuletzt dahingehend geäußert, dass man einen Preise von über 80 Dollar für die Nordseesorte Brent akzeptieren würde. Dies klingt nicht so, als wolle man für sinkende Preise sorgen. Für die Marktteilnehmer heißt es nun abwarten, was das OPEC Meeting am Wochenende bringt.
Ausblick
Die Inlandspreise heute bleiben erst einmal auf niedrigem Niveau, so dass es heute durchaus starke Abschläge geben könnte. Für 100 Liter Heizöl zahlen Verbraucher etwa -0,70 bis 0,90 Euro weniger als gestern.