Die neue Woche beginnt einmal mehr mit einem Preisanstieg, nachdem am Freitag die börsengehandelten Rohölpreise kurzfristig absackten. Grund war ein Gerücht, dass die OPEC eine Steigerung der Fördermengen beschließen wolle – eine Maßnahme, die die Rohölpreise vergünstigen würde. Dieser Beschluss blieb jedoch aus, so dass die Kurse heute wieder die hohen Niveaus der Vorwoche erreichen. Im Inland macht sich außerdem der schwache Euro bemerkbar, der in Dollar gehandeltes Öl für Investoren aus dem Ausland noch teurer macht. Die Heizölpreise dürften somit also auch wieder nach oben gehen.
OPEC Meeting in Algerien
Am Wochenende kam das Kontrollgremium der OPEC und seiner Partner, das Joint Ministerial Monitoring Committee JMMC, in Algerien zusammen, um über den weiteren Verlauf der Produktionskürzungen zu diskutieren. Im Vorfeld des Treffens hatte man viel darüber spekuliert, ob eine Anhebung der Produktion beschlossen werden könnte, um die Produktionsausfälle durch die Sanktionen gegen den Iran aufzufangen.
Am Freitag machten dann vor dem Treffen sogar konkrete Zahlen die Runde, von einer Anhebung um 0,5 Millionen Barrel täglich, also etwa 79,5 Millionen Liter, war die Rede. Eine solche Maßnahme würde Rohöl wieder etwas günstiger machen. Das Gerücht allein reichte schon aus, um die Kurse an den Ölbörsen zu drücken.
Nach dem Meeting war dann jedoch schnell klar, dass eine konkrete Produktionssteigerung nicht zur Debatte stand. Laut dem saudi-arabischen Ölminister Khalid al-Falih wolle man die Förderung weiter schrittweise anheben, konkrete Zahlen oder Pläne nannte er jedoch nicht. Man habe nach wie vor genug Reservekapazität, um Produktionsausfälle auszugleichen.
Das JMMC trifft sich wieder am 11. November und weitere Details ausarbeiten. Das nächste offizielle OPEC Meeting findet Anfang Dezember statt. Dann könnte auch eine Anpassung der Produktionsquoten beschlossen werden. Die OPEC und ihr Umgang mit der knapper werdenden Versorgungslage bleiben somit weiter im Focus der Marktteilnehmer.
Ausblick
Der kurze Abwärtstrend am Freitag setzt sich in der neuen Woche nicht durch. Mit einem schwachen Euro/Dollar-Kurs wird Heizöl im Inland zusätzlich etwas teurer. Verbraucher zahlen somit heute etwas mehr als am Freitag. Für 100 Liter ist mit Aufschlägen von +0,30 bis +0,40 Euro zu rechnen.