Bei einem militärischen Zwischenfall in Syrien wurde gestern ein russisches Militärflugzeug abgeschossen. Syrien und Russland machen beide Israel für den Abschuss verantwortlich, bei dem 15 Soldaten ums Leben kamen. Die russische Maschine war wohl ins Kreuzfeuer der Israelischen Luftangriffe auf Syrien geraten. Mit der Angst vor einer politischen Eskalation schossen die börsengehandelten Rohölpreise gestern Vormittag deshalb erst mal nach oben, wo sie auch heute verharren. Unterdessen belegen sich die USA und China weiter mit Strafzöllen, deren Auswirkungen auf die Rohölpreise aber eher mittel- und langfristig zu spüren sein werden.
Militärkonflikt in Syrien
Seit längerem schon schwelt der Konflikt zwischen Syrien und Israel. Mit dem Abschuss eines russischen Flugzeugs durch die Syrische Luftwaffe gestern, hat sich dieser nun nochmal verschärft. Mit deutlichen Worten hatte das russische Außenministerium Israel für den Zwischenfall verantwortlich gemacht.
Am Nachmittag nahm Präsident Putin dann allerdings etwas Brisanz aus der Sache und sprach von einer „Kette tragischer Fehler“, die zu dem Abschuss geführt hätten. Damit sind die Wogen nun erst einmal geglättet und es ist nicht mit einer unmittelbaren Konfrontation zwischen Russland und Israel zu rechnen. Die politische Situation ist und bleibt aber angespannt und die Marktteilnehmer bleiben vorsichtig.
Iranische Tanker schalten Transponder ab
Wie der Dienstleister ClipperData gemeldet hat, haben mindestens 11 iranische Öltanker aufgehört, ihre Position zu melden. Normalerweise ist jedes Schiff mit einem Transponder ausgestattet, der permanent die eigene Position meldet, um zum Beispiel Kollisionen zu vermeiden. Nun haben die iranischen Schiffe diese Transponder offensichtlich abgeschaltet.
Hintergrund sind sicherlich die Sanktionen gegen den Iran. Zum einen will man vermutlich nicht offenbaren, wie viel Öl man auf Tankern vor der eigenen Küste lagert, und zum anderen können Ölexporte so auch leichter unentdeckt durchgeführt werden. Ganz legal ist die Sache freilich nicht, denn diese Praxis verstößt gegen international anerkannte Schifffahrtsgesetze, vom Sicherheitsrisiko ganz zu schweigen.
US Ölbestandsveränderungen neutral
Gestern meldete das American Petroleum Institute API die wöchentlichen Daten zu den US Beständen. Während die Rohöl- und Destillatebestände stärker gestiegen sind als erwartet, haben die Benzinvorräte deutlicher abgenommen als prognostiziert.
Während Bestandsaufbauten eigentlich preissenkende Wirkung haben, bedeuten Abbauten oft Preissteigerungen. Die Daten des API diese Woche gleichen sich somit mehr oder weniger aus, so dass das Zahlenwerk diese Woche keinen direkten Einfluss auf die börsengehandelten Rohölpreise hat.
Ausblick
Durch den Preissprung an den Börsen haben auch die Heizölpreise wieder ordentlich angezogen. Verbraucher zahlen heute für 100 Liter etwa +0,80 bis 1,00 Euro mehr als gestern.