Der Trend bei den börsengehandelten Rohölpreisen geht im Moment nach unten. Vor allem die neuen Strafzölle, die Washington nun gegen Peking verhängt hat, sorgen für sinkenden Preise. Doch der Handelsstreit ist dabei nicht das einzige Problem. In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern sind in den letzten Monaten Finanzkrisen erwachsen und die Währungen haben gegenüber dem US Dollar stark verloren. Dies macht Öl für Käufer aus diesen Ländern noch teurer, so dass auch hier die Ölnachfrage stetig sinkt. Marktteilnehmer schauen deshalb besorgt in die Zukunft, denn mit sinkender Nachfrage fallen die Ölpreise.
Handelsstreit findet kein Ende
Donald Trump hat nun tatsächlich chinesische Warenimporte im Wert von 200 Milliarden Dollar mit Strafzöllen belegt. Dies war schon länger angekündigt worden, doch nun soll der Plan schon nächste Woche in die Tat umgesetzt werden.
Eine Antwort aus Peking gab es noch nicht, jedoch wird diese sicher nicht lange auf sich warten lassen. In der Vergangenheit hatte man angekündigt, Strafzölle mit Gegenzöllen zu beantworten. Möglich sind Sanktionen auf Importe von US Rohöl, die die USA hart treffen würden, da China der größte Importeur von US Öl ist.
China hat durchaus Mittel und Wege, sich gegen die Strafzölle zur Wehr zu setzten. Vorstellbar wäre auch, dass China die Einfuhren aus den USA mit Importen aus dem Iran ersetzt. Damit würde Peking gleichzeitig die US Sanktionen gegen Teheran torpedieren.
Eigentlich wäre es im Sinne aller, eine schnelle Einigung zu finden. Der Handelsstreit wirkt sich sowohl auf das weltweite Wirtschaftswachstum aus, als auch auf das allgemeine Ölnachfragewachstum. Sollte dieses weiter sinken, würden die Preise an den Ölbörsen verfallen.
Sturm Isaac fast aufgelöst
Die Hurrikan-Saison hält die Marktteilnehmer nach wie vor in Atem. Von Tropensturm Isaac, der sich in den letzten Tagen über der Karibik gebildet hatte, scheint nun jedoch keine Gefahr mehr auszugehen, weder für die Bevölkerung an den Küsten, noch für die Ölbohranlagen im Golf von Mexiko. Der Sturm hat sich inzwischen fast vollständig aufgelöst.
Dennoch heißt es weiterhin, die Wetterberichte zu beobachten. Immer wieder zerstören Hurrikans und Tropenstürme Ölanlagen vor den Küste. Die daraus resultierenden Förderausfälle würden sich sofort als Preissteigerung an den Ölbörsen bemerkbar machen.
Ausblick
Mit den fallenden Preisen an den Ölbörsen sinken auch die Inlandspreise. Der starke Euro begünstigt ebenfalls Preisabschläge für Heizöl, so dass 100 Liter heute etwa -0,60 bis -0,80 Euro weniger kosten dürften als gestern.