Zum Ende der letzten Woche hatte sich die Stimmung an den Ölbörsen etwas entspannt und die börsengehandelten Rohölpreise gingen wieder etwas nach unten. Grund dafür waren unter anderem die Monatsberichte der OPEC und der International Energy Agency gewesen, die beide einen Nachfragerückgang für Rohöl prognostiziert hatten, der sich preissenkend auswirkt. Da auch der Hurrikan Florence die Ölindustrie verschont hat, sind auch hier keine nachhaltigen Preissteigerungen die Folge gewesen. Die Hurrikansaison ist jedoch noch lange nicht vorbei, so dass es hier weiterhin gilt, das Wetter genau zu beobachten.
Hurrikansaison in den USA
Hurrikan Florence hat mit enormer Zerstörungskraft die Ostküste Amerikas getroffen. Der Sturm verliert nun über dem Festland an Kraft, bringt aber immer noch heftige Regenfälle und Windböen mit. Weite Teile der betroffenen Gebiete mussten evakuiert werden und die Zahl der Toten und Verletzten steigt weiter. Die Ölindustrie war zumindest dieses Mal nicht betroffen, so dass Florence keine bleibenden Auswirkungen auf die Ölpreise hatte.
Aufatmen ist dennoch nicht angesagt, denn über dem Atlantik hat sich schon südlich von Kuba das nächste Tiefdruckgebiet gebildet. Sturm Isaac ist bislang noch wenig organisiert, sodass sich noch kein klarer Wirbel gebildet hat. Dennoch warnen Meteorologen davor, dass hier der nächste Hurrikan entstehen könnte. Dieser könnte dann über den Golf von Mexiko hinwegziehen, so dass Ölplattformen oder Bohranlagen an der Küste betroffen sein könnten. Es heißt also für die Marktteilnehmer weiterhin, den Wetterbericht aufmerksam zu verfolgen.
Japan stoppt iranische Ölimporte
Mit Japan hat nun ein weiteres asiatisches Land die Öleinfuhr aus dem Iran komplett gestoppt. Man sei mit den USA in Verhandlungen für eine Sonderregelung, heißt es aus Tokio. Bis es dafür eine Lösung gibt, werde Japan jedoch wegen der US Sanktionen kein iranisches Öl mehr kaufen.
Nach Südkorea ist mit Japan der zweite wichtige Abnehmer für iranisches Öl weggebrochen. Die Luft wird nun immer dünner für Teheran. China und Indien – die beiden Hauptabnehmer für den Iran – hatten zwar bekräftigt, weiter iranisches Öl einführen zu wollen, doch ob dies genügen wird um die iranische Ölwirtschaft aufrecht zu erhalten, wird sich erst noch zeigen müssen.
Ausblick
Die gesunkenen Preise an der Börse machen sich auch im Inland bemerkbar. Für Verbraucher könnten heute kleine Preisnachlässe zwischen -0,05 und -0,10 Euro pro Hundert Liter Heizöl drin sein.