Die OPEC hat ihren monatlichen Bericht zur Markteinschätzung vorgelegt und schätzt die Ölnachfrage nun schwächer als zuletzt ein. Durch den drohenden Hurrikan Florence in den USA zogen die Ölpreise an den Börsen dennoch an und sorgten gestern für steigende Preisniveaus bei Heizöl. Heute Morgen zeigt sich aber, dass die Gefahr von Florence, zumindest was den Ölmarkt anbelangt, abgenommen hat, sodass sich momentan leichte Preisnachlässe andeuten.
OPEC sieht Ölnachfragewachstum geschwächt
Das Kartell der Erdöl exportierenden Länder – OPEC – hat die Marktlage mit ihrem neuen Monatsbericht neu eingeschätzt. Vor allem warnt das Kartell davor, dass die Ölnachfrage womöglich überschätzt werde, denn viele Entwicklungsländer befinden sich in einer Krise. Die Währungen werten ab, was das Wirtschaftswachtum verlangsamt und auch das international in Dollar gehandelte Öl für diese Länder verteuert. Deren Nachfrage wird somit langsamer als bisher eingeschätzt wachsen, so die Warnung des Kartells.
Allerdings ist dies ein Einfluss, der sich wohl erst mittel- bis langfristig zeigt. Da man die Ölproduktion der Nicht-OPEC Länder ebenfalls nach unten korrigiert wurde, steigt die Abhängigkeit bei der Versorgung von den OPEC Ländern. Im Zusammenspiel mit den US Sanktionen gegen den Iran sieht die OPEC die Marktlage zum Jahresende hin daher tendenziell knapper, was die Preise stützen würde.
Florence hat sich abgeschwächt
Hurrikan Florence hat sich mittlerweile von Kategorie 4 auf 2 abgeschwächt, hält jedoch noch immer Kurs auf die US Ostküste. Durch die Herabstufung nimmt die Gefahr ab, dass der Sturm Schäden an der Produkt Pipeline im Landesinneren verursacht, die die Versorgung für weite Teile der US Ostküste, bis hinauf nach New York, sicherstellt. Auch wenn die Evakuierungen in North Carolina und South Caroline lokale Versorgungsengpässe verursacht, so hat das Risiko vor längerfristigen Knappheiten abgenommen und den Markt etwas beruhigt.
Ausblick
Die Preise an den Ölbörsen haben mit der Einschätzung zum Hurrikan Florence zuletzt etwas nachgegeben. Der Euro/Dollar-Kurs kann sich knapp unterhalb der Vortageshochs halten, was die Inlandspreise entlastet. Bei den Heizölpreisen deuten, sich zumindest für den Moment, Abwärtspotenziale von etwa -0,15 bis -0,30 Euro pro 100 Liter an.