Die Monatsberichte der Internationalen Energieagentur IEA und der OPEC haben die Preissituation diese Woche etwas entspannt, da sie vor einem Rückgang der Ölnachfrage warnten. Der Handelsstreit zwischen China und den USA spielt dabei eine große Rolle. Donald Trump stellte gestern in einem Tweet nochmals klar, dass er von seiner harten Haltung im Handelsstreit mit China und den geplanten weiteren Strafzöllen nicht abrücken werde. In Verbindung mit der Herabstufung des Hurrikans Florence auf Stufe 2 sorgte diese Nachricht an den Börsen sofort zu einem Preiseinbruch. Sehr dauerhaft dürfte dieser jedoch nicht sein, da die Erwartung einer mittel- und langfristigen Versorgungsknappheit zu groß ist.
Hurrikan trifft heute auf die USA
Gestern morgen war der Hurrikan Florence von Stufe vier auf Stufe zwei zurückgestuft worden, heute früh dann sogar auf Stufe eins. Dennoch hat der Sturm, der aller Voraussicht nach heute auf amerikanisches Festland trifft, eine enorme Zerstörungskraft. Die entsprechenden Gebiete sind evakuiert worden.
Die größte Gefahr des Unwetters geht von der Sturmflut gepaart mit lang anhaltenden starken Regenfällen aus. Für die Ölindustrie scheint diesmal jedoch keine größere Gefahr zu bestehen, so dass die preissteigernden Auswirkungen des Sturmes sich etwas relativieren.
China und Indien reduzieren iranische Ölexporte
Bisher war Asien für den Iran der Hauptabsatzmarkt für Rohöl gewesen. Vor Allem nach den US Sanktionen waren diese Staaten für den Iran noch wichtiger geworden, da immer mehr andere Abnehmer wegbrechen. Doch nun sieht es so aus, als würden auch die asiatischen Länder die Importe aus Teheran einschränken.
Südkorea hat diese sogar schon komplett eingestellt und nun ziehen Indien und China nach. Laut der International Energy Agency IEA habe China im August rund 200.000 Barrel (31,8 Millionen Liter) und Indien sogar 380.000 Barrel (60,4 Millionen Liter) weniger Rohöl aus dem Iran bezogen.
China und Indien hatten zuletzt immer wieder betont, dass man die Käufe von iranischen Öl nicht auf null reduzieren wird. Vermutlich sind die nun gemeldeten Verzögerungen bei den Importen nicht unbedingt ein Signal, dass man sich den US Sanktionen anschließt, sondern mehr Verhandlungstaktik.. Dem Iran fehlen Abnehmer, so dass man eventuell durch leichten Druck günstigere Kaufkonditionen erwirken will.
Ausblick
Im Inland bleibt die Versorgungslage durch Raffinerieabschaltungen und noch immer niedrige Pegelstände weiter angespannt. Allerdings dürfte es heute durch die Börsenbewegungen gestern dennoch zu Preisabschlägen zwischen – 0,75 bis -0,95 Euro pro 100 Liter Heizöl kommen.