Waren gestern vereinzelt noch Schnäppchen zu haben, so ist dies heute ziemlich sicher vorbei. Mit dem anstehenden Hurrikan Florence sowie mit Marktberichten, die auf eine knappere Versorgungslage hindeuten, zogen die Ölpreise an den Börsen am späten Abend gestern kräftig an. Bei den Heizölpreise bekommt man diese Reaktion nun ebenfalls zu spüren, da die Einkaufspreise im Handel deutlich zulegen.
Hurrikan Florence sorgt für Panik
Letztes Jahr hatte Hurrikan Harvey für massive Versorgungsprobleme in den USA gesorgt, obwohl der Sturm lediglich ein Hurrikan der niedersten Stufe 1 war. Florence hat bereits Stufe 4 von 5 erreicht und könnte auch noch einmal auf die höchste Kategorie heraufgestuft werden. Anders als Harvey wird Florence zwar nicht die Raffinerieanlagen der USA treffen, dennoch steigt der Verbrauche an Treibstoffen an der Ostküste an, denn Verbraucher und Unternehmen beginnen nicht nur Waren zu bunkern, auch mit den Evakuierungsmaßnahmen steigt der Verbrauch.
Zudem ist eine Produkt-Pipeline, die einen Großteil der Versorgung der Ostküste, bis hinauf nach New York sicherstellt, im Gebiet wo Hurrikan Florence auf Festland treffen wird. Da eine Störung des Betriebs nicht ausgeschlossen werden kann geht man zusätzlich auf Nummer sicher und deckt sich mit Treibstoffen und Heizöl ein.
Marktdaten deuten auf knappere Marktlage hin
Das US Energieministerium hatte am späten Abend gestern seinen Monatsbericht veröffentlicht. Dabei wurde die erwartete Ölförderung der USA nach unten korrigiert. Die Förderung der OPEC wird mit den Sanktionen gegen den Iran ebenfalls abnehmen, sodass der Rückgang nicht kompensiert wird. Für 2018 wird daher ein Versorgungsdefizit von mittlerweile rund 430.000 Barrel (159 Liter) pro Tag gesehen. Erst im kommenden Jahr geht man wieder von einem minimalen Überangebot aus.
Ausblick
Mit einer knapperen Versorgungslage für das restliche Jahr 2018 und dem anstehenden Hurrikan zogen die Preise an den internationalen Börsen gestern deutlich an. Für heute bedeutet das, dass die Preise für Heizöl heute deutlich fester zum Vortag zu erwarten sind und man sich auf Preissteigerungen von etwa +0,65 bis +0,85 Euro pro 100 Liter einstellen muss.