Nachdem die Preise zum Wochenstart gestern etwas anzogen, zeichnen sich heute leichte Preisnachlässe ab. Vor allem der festere Euro/Dollar-Kurs sorgt für Entlastung, macht er das in Dollar gehandelte Öl für das Inland doch etwas günstiger. Die Freude könnte aber womöglich nur kurz wären, denn mit Florence hat ein mächtiger Hurrikan Kurs auf die US Ostküste genommen.
Euro kann zulegen
Der Euro/Dollar-Kurs kann etwas zulegen, da die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU über den Brexit schon bald abgeschlossen sein könnten. Chef-Unterhändler der EU, Barnier, hält eine Einigung in sechs bis acht Wochen für möglich, was ein enormer Fortschritt wäre. Da das Öl international in Dollar gehandelt wird, sorgt ein festerer Euro für günstigere Inlandspreise, was den Verbrauchern zu Gute kommt.
Hurrikan der Stufe 4 hat sich gebildet
Doch über dem Atlantik ziehen im wahrsten Sinne des Wortes bereits wieder dunkle Wolken auf. Hurrikan Florence wurde gestern Abend zu einem Kategorie 4 Hurrikan heraufgestuft und hat damit die zweithöchste Stufe erreicht. Der Sturm nimmt Kurs auf die US Ostküste und könnte große Schäden anrichten. Zwar sind keine wichtigen Ölplattformen oder Raffinerien betroffen, doch vor einem solchen Sturm geht man an der Börse tendenziell auf Nummer sicher und deckt sich mit Käufen ein. Der Hurrikan wird nicht vor Donnerstag oder Freitag auf US Festland treffen.
Ausblick
Die Versorgungslage bleibt im Inland weiter schwierig. Im Norden sorgen Wartungsarbeiten für Knappheiten und im Süden geringe Pegelstände sowie der Raffinerieausfall in Vohburg. Die Sanktionen gegen den Iran werden das Ölangebot wohl weiter senken, sodass in Kombination mit dem Hurrikan Florence die Tendenz bei den Heizölpreisen wohl weiter nach oben gehen wird. Heute Morgen deuten sich zwar noch mögliche Preisnachlässe von -0,20 bis -0,40 Euro/100 Liter an, doch dies kann sich auch im Tagesverlauf schnell ändern.