Die börsengehandelten Rohölpreise sind weiterhin auf dem Weg nach oben. Die Nachrichten der vergangenen Tage begünstigten allesamt steigende Preise, ob es die vorsichtige Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und der EU ist oder auch die niedrigen US Bestandsdaten. Eine weitere Unwägbarkeit, die Preissenkungen verhindert, ist der Exportstopp Saudi-Arabiens, dem sich nun vielleicht auch Kuwait anschließen will.
Ölexporte Richtung Europa vorerst ausgesetzt
Nachdem in der Nacht zum Donnerstag zwei saudische Öltanker auf der Straße von Bab el-Mandeb angegriffen wurden, hat Riad reagiert und den Schiffsverkehr zunächst eingestellt. Alle Exporte, die durch die Seestraße gehen, sind solange gestoppt, bis die Sicherheitslage geklärt ist.
Kuwait, ein enger Verbündeter Saudi-Arabiens, erwägt nun, ebenfalls die Exporte über diesen Seeweg zu meiden. Bisher sei jedoch noch nichts entschieden, man hielte sich alle Optionen offen, hieß es dazu aus Regierungskreisen.
Die Meerenge Bab el-Mandeb verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden und ist der wichtigste Transportweg zwischen dem Persischen Golf und dem Mittelmeer. Die strategische Bedeutung der Seestraße ist enorm, da sie für Transportschiffe den langen Umweg um das Kap der Guten Hoffnung unnötig macht.
Sollten die Exportstopps durch die Meerenge länger anhalten, wäre die Versorgung nach Europa nicht völlig eingestellt. Aber durch den längeren Transportweg um Südafrika herum, könnte es zu Lieferengpässen kommen. Auch wird der Transport damit teurer, so dass die Situation das Preisniveau in Europa eher in die Höhe treiben wird.
Ausblick
Bei der aktuellen Ausgangslage werden sich wohl auch heute die Preise eher in den oberen Niveaus bewegen. Im Inland müssen deshalb für 100 Liter Heizöl heute etwa +0,50 Euro mehr bezahlt werden als gestern.