Das US Energieministeriums (DOE) meldete gestern Abend durchweg Bestandsabbauten und sorgte so, nach einem kurzen Ausflug nach unten, am Abend für weiter steigende Preise. Vieles spricht im Moment dafür, dass dieser Trend sich erst einmal durchsetzten könnte, nicht nur die Ölbestände der USA. So scheint es eine Annäherung im Handelsstreit zwischen USA und der EU zu geben. Dieser hatte in den letzten Wochen und Monaten das Wirtschaftswachstum gedämpft und so die Ölpreise reduziert. Nun hat man sich wohl darauf geeinigt, Industriezölle abzubauen.
Saudi-Arabien stoppt Öltransporte durch wichtige Meerenge
Donnerstag Nacht griffen jemenitische Huthi-Rebellen zwei saudische Öltanker auf der Straße von Bab el-Mandeb an. Eines der beiden Schiffe, die jeweils etwa 318 Mio. Liter geladen hatten, wurde zwar beschädigt, Öl lief jedoch keines aus.
Saudi-Arabien hat als Reaktion auf die Angriffe alle Ölexporte durch die Meerenge im Roten Meer eingestellt. Der Stopp sei vorübergehend und nur so lange von Nöten, bis die Sicherheit auf der Seestraße wieder gewährleistet sei, erklärte der saudiarabische Energieminister. Der unerwartete Versorgungsengpass hat jedoch erst einmal steigende Preise zur Folge.
Die Straße von Bab el-Mandeb ist der wichtigste Seeweg für Schiffe aus dem Persischen Golf Richtung Mittelmeer, gilt aber seit Jahren auch als höchst unsicheres Gewässer. Immer wieder gibt es dort Probleme mit Piraterie und Rebellenangriffen. Sollten die Konflikte sich intensivieren oder auch andere Länder ihre Exporte durch die Meerenge einstellen, würde der Ölpreis sicher noch weiter in die Höhe gehen.
US Ölbestände gesunken
Das Amerikanische Energieministerium DOE veröffentlichte gestern die Daten zu den US Ölbestandsveränderungen. Bei einer gesunkenen Raffinerieauslastung nahmen die Rohölbestände ebenso ab wie die Vorräte für Destillate und Benzin.
Überraschend waren diese Daten nicht gekommen, denn schon am Dienstag hatte das American Petroleum Institute (API) Bestandsabbauten gemeldet. Deutlicher als erwartet ist jedoch der Rückgang bei Rohöl um -6,1 Mio. Barrel (969,9 Mio. Liter).
Dieser hohe Wert erklärt sich allerdings dadurch, dass in der Berichtswoche die Exporte deutlich zulegten im Vergleich zu den Importen. Die Importzahlen unterliegen jedoch großen Schwankungen und können schon nächste Woche komplett anders aussehen. Somit ist der stark preissteigernde Effekt der Rohölabbauten etwas zu relativieren.
Dennoch sorgt der Bericht des DOE für eine Verteuerung der Preise. Die Gesamtbestände von Rohöl und Produkten nahmen unterm Strich um -9,7 Mio. Barrel ab. Die Versorgungslage hat sich mit niedrigeren Beständen und stärkerer Nachfrage somit tendenziell verschlechtert.
Ausblick
Der Preisanstieg an den Börsen wird bei den Inlandspreisen zwar etwas durch den starken Euro gedämpft, dennoch ist mit Preisaufschlägen zu rechen. Verbraucher müssen für 100 Liter Heizöl etwa +0,40 bis +0,50 Euro mehr bezahlen.