Auch die neue Woche steht unter dem Einfluss des Handelsstreites zwischen China und den USA. Schon vergangenen Freitag hatten die Preise nach kleineren Schwankungen im Tagesverlauf dank Trumps Androhung weiterer Sanktionen gegen China nachgegeben. Über das Wochenende ging das verbale Aufrüsten zwischen den beiden Handelsmächten weiter und sorgt somit auch am heutigen Montag für weichere Preise.
Trump droht mit Verschärfung des Handelsstreites
Nach dem Säbelrasseln von Freitag, als Donald Trump Pekings Gegenzölle auf die amerikanischen Handelseinschränkungen als „unfair“ bezeichnete und neue Sanktionen in Höhe von 100 Mrd. Dollar androhte, hat der amerikanische Präsident nicht etwa versöhnende Worte gesucht. Ganz wie es seine Art ist, befindet er sich weiter auf dem Kriegspfad und hat sein Volk schon mal vorsorglich eingeschworen auf eventuelle Unannehmlichkeiten, die der Handelsstreit mit China nach sich ziehen könnte.
Die Befürchtungen der Marktteilnehmer sind somit durchaus gerechtfertigt. Sollte aus dem Handelsstreit ein Handelskrieg werden, könnte China Importzölle auf US Öl verhängen. Dies wäre ein massiver Schlag für die US Ölindustrie, denn China ist nicht nur die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft sonder momentan auch der größte Abnehmer amerikanischer Rohölexporte. Im letzten Jahr allein importierte Amerika 435.000 Barrel , also etwa 69 Mio. Liter, in die Volksrepublik, und die Tendenz ist steigend. Wenn Amerika nun nach neuen Abnehmer suchen müsste – und das auch noch ziemlich schnell – währen die US Firmen gezwungen, die Preise erst mal zu senken.
Volatile Preise dank unsicherer Marktlage
Der Konflikt zwischen USA und China bestimmt im Moment das Geschehen an den Börsen. Allerdings gibt es noch zahlreiche andere Einflussfaktoren, die die Marktteilnehmer verunsichern. Auch wenn Donald Trump im Moment mit China einen anderen Kriegsschauplatz zu bevorzugen scheint, sind die drohenden Sanktionsverschärfungen gegen Teheran längst nicht vom Tisch. Sollten diese kommen und sich auf die Ölausfuhr des Landes auswirken, könnten die Preise steigen.
Gleichzeitig ist die Zahl der US Ölbohranlagen auf ein neues 3-Jahreshoch gestiegen. Inzwischen gibt es 808 aktive Ölbohranlagen, da durch die hohen Preisniveaus die Ölförderung wieder rentabler geworden ist. Die Erschließung dieser neuen Ölquellen kann jedoch durchaus ein halbes Jahr oder sogar länger dauern. Es heißt nun erst mal wieder abwarten, wie die Bestandsdaten diese Woche ausfallen und ob sie die Preise stützen oder senken werden.
Ausblick
Der Trend von Freitag setzt sich fort und es darf heute im Laufe des Tages mit Preisnachlässen gerechnet werden. Die Verbraucher können sich auf Preisvorteile von etwa -0,35 bis -0,45 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu Freitag einstellen.