Die Ölpreise befinden sich am Dienstagmorgen aufgrund von mehreren Faktoren deutlich im Aufwind. Zum Wochenauftakt hatten noch deutlich schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten die Notierungen um rund 1 % nach unten gedrückt.
Über dem Golf von Mexiko braut sich etwas zusammen
Gestützt werden die Ölmärkte zum einen von der Meldung, dass sich ein schwerer Hurrikan über den USA, dem größten Rohölproduzenten der Welt, zusammenbraut. Für Kuba und Teile Mexikos wurden bereits Warnungen herausgegeben.
Das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) der USA warnt davor, dass sich das tropische Wirbelsturmsystem, das sich gestern noch in der Nähe Kubas befand, in den nächsten 72 Stunden verstärken wird.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dieser Sturm in den nächsten zwei Tagen zu einem Hurrikan entwickelt, liegt Meteorologen zufolge bei 90 %. Der Sturm könnte sich sogar zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickeln wird, wenn er sich über die wärmeren Gewässer des Golfs von Mexiko bewegt.
Ölförderplattformen werden evakuiert
US-amerikanische Ölproduzenten beeilten sich am Montag, ihre Mitarbeiter von den Ölförderplattformen im Golf von Mexiko zu evakuieren, da deren Offshore-Ölfelder auf der möglichen Zugroute des Hurrikans liegen. Mehrere Ölfirmen stellten einen Teil ihrer Produktion ein.
Chinesische Zentralbank senkt Zinsen
Großen Einfluss auf die Erholung bei den Ölpreisen hat heute die in der Nacht verkündete Meldung der chinesischen Zentralbank umfassende geldpolitische Anreize und Maßnahmen zur Unterstützung des Immobilienmarktes zu ergreifen. Dadurch soll die Wirtschaft angekurbelt werden, die mit starkem Deflationsdruck zu kämpfen hat.
Im Laufe des Jahres seien weitere politische Lockerungen geplant. China ist nach den USA der weltweit größte Verbraucher von Rohöl.
Konflikt zwischen Israel und Hisbollah eskaliert weiter
Unterdessen befürchtet der er Ölmarkt, dass die zunehmenden Spannungen im Libanon die OPEC-Ölproduzenten zu Maßnahmen drängen könnten. Das israelische Militär hatte am Montag zahlreiche Luftangriffe gegen Stellungen der Hisbollah im Libanon geflogen.
Nach Angaben der libanesischen Behörden wurden dabei 492 Menschen getötet und Zehntausende in die Flucht geschlagen – es der tödlichste Tag im Libanon seit Jahrzehnten.
Heizölpreise nahezu unverändert
Da heute im frühen Handel nur leichte Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region nur bis maximal 0,40 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Montag.