Ende Juni entscheidet die OPEC mit ihren Partnern, wie es mit den Produktionskürzungen weitergehen soll. Am Wochenende kam das Beratungskommittee JMMC in Saudi-Arabien zusammen, um die verschiedenen Möglichkeiten zu diskutieren. Im Vorfeld hatten Gerüchte die Runde gemacht, man wolle die Förderbergenzungen aufheben. In der Folge waren die Ölpreise am Freitag nach unten gegangen. Die Teilnehmer des JMMC Meetings sprachen sich dann jedoch mehrheitlich für die Beibehaltung der Maßnahmen aus, so dass die Ölpreise heute schon wieder auf höherem Niveau starten.
JMMC empfiehlt OPEC die Beibehaltung der Produktionskürzungen
Am Wochenende traf sich das sogenannte Joint Ministerial Monitoring Committee JMMC im saudi-arabischen Jeddah, um über den Fortgang der Förderbegrenzungen zu diskutieren. Das JMMC ist eine Art Planungs- und Beratungsausschuss, zu dem neben den Vertretern der OPEC auch deren Partner wie beispielsweise Russland oder Mexiko gehören. Entscheidungsgewalt hat es keine, doch gibt es Empfehlungen basierend auf der aktuellen Situation am Ölmarkt.
Entgegen der Hoffnung einiger Marktteilnehmer hat sich das JMMC nun für eine Beibehaltung der Förderbegrenzung ausgesprochen. Vor Allem die hohen Ölbestände, die in den USA in der zweiten Jahreshälfte tendenziell zunehmen sollen, sind der Grund. Doch auch der Handelsstreit zwischen den USA und China und die damit einhergehende Schwächung des globalen Wirtschaftswachstums könnte zu Preisverfällen führen, die die OPEC vermeiden will.
Für eine Anhebung der Förderbegrenzungen hatte sich auch am Wochenende wieder Russland, der größte und wichtigste Partner des Kartells, ausgesprochen. Doch Widerstand kommt vor Allem aus den Reihen der OPEC, so haben sich Nigeria, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien klar zur Beibehaltung der Quoten bekannt. Die Gefahr einer zu frühen Anhebung wie im vergangenen Jahr sei zu groß.
Die OPEC will nicht den gleichen Fehler machen wie 2018, als man wegen der von den USA verhängten Sanktionen gegen den Iran mit einem extremen Angebotsrückgang rechnete und die Förderquoten anhob. Kurzfristig gewährte die Amerikanische Regierung dann aber Ausnahmegenehmigungen an zahlreiche Länder und es kam mit dem daraus resultierenden Überangebot zu einem massiven Preisrutsch.
Die endgültige Entscheidung über den Fortgang der Produktionsbegrenzungen wird erst Ende Juni fallen, wenn die OPEC in Wien zur nächsten offiziellen Vollversammlung zusammen kommt. Die Empfehlung des JMMC sorgt aber auch kurzfristig schon dafür, dass die Ölpreise wieder anziehen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass man die Förderbegrenzungen aufhebt wird immer geringer. Damit bleibt das Angebot an Öl weiterhin knapp und die Preise hoch.
Ausblick
Nicht nur Rohöl wird zum Wochenauftakt wieder teurer, auch im Inland ziehen die Heizölpreise langsam aber sicher wieder an. Noch liegen sie jedoch unter den Niveaus vom Freitag Morgen, so dass Schnäppchenjäger eventuell noch leichte Abschläge zwischen -0,20 und -0,05 Euro für 100 Liter erwischen könnten.
Im Osten des Landes muss jedoch durch den Ausfall an der Raffinerie in Leuna mit Versorgungsengpässen und Wartezeiten gerechnet werden. Hier war in den letzten Wochen verunreinigtes Öl über die russische Druzhba-Pipeline geliefert worden, so dass die Produktion teilweise gestoppt werden musste. Wie lange es hier noch zu Problemen kommt, ist unklar.