Gestern veröffentlichte das US Energieministerium seinen Bericht zu den Olbeständen und brachte etwas Bewegung in die Ölbörsen. Da deutlich weniger Bestandsaufbauten vermelden werden konnte als erwartet, gingen die Preise am Nachmittag zunächst nach unten. Schon einige Stunden später waren sie jedoch wieder zurück auf dem gewohnt hohen Stand der letzten Tage.
US Ölbestände
Die vom amerikanischen Energieministerium (DOE) gemeldeten Bestandsaufbauten bei Rohöl bleiben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Hatte das American Petroleum Institute gestern noch von +5,3 Mio. Barrel (842,7 Mio Liter) Rohöl gesprochen, so liegt das Zahlenwerk des DOE mit nur +1,6 Mio. Barrel (154,4 Mio. Liter) deutlich darunter. Die um +26.000 Barrel gestiegene US Rohölförderung in dieser Woche konnte da auch nicht mehr helfen. Mit 10,4 Mio Barrel, also etwa 1,6 Mrist das ein neuer Rekordwert, der aber nicht überraschend kommt und durch die gestiegene Gesamtnachfrage an Produkten kaum preissenkende Wirkung hat.
Ölproduktion in Venezuela sinkt
Venezuela ist das Land mit den größten nachgewiesenen Ölreserven der Welt. Dennoch gelingt es dem krisengeschüttelten Staat nicht, daraus Vorteile zu ziehen. Die Anlagen sind durch jahrelanges Missmanagement in einem desolaten Zustand, die politische und wirtschaftliche Situation des Landes trägt ebenfalls nicht zur Verbesserung bei.
1997 lag die Ölproduktion Venezuelas noch bei über 3,2 Mio Barrel, also etwa 508,8 Mio. Liter. Danach ging es bergab, und das auch immer schneller. Im Februar diesen Jahres wurden nur noch 1,6 Mio Barrel gefördert (154,4 Mio. Liter) und die Prognosen bis Ende 2019 sehen alles andere als gut aus. Das US Energieministerium geht von starken Rückgängen in der Ölferderung aus. Wenn es in diesem Tempo weiter geht ist irgendwann nicht mehr viel übrig. Mit sinkendem Angebot könnten dann die Preise steigen.
Ausblick
Die Nachrichtenlage bleibt eigentlich stützend für die Ölpreise an den Börsen. Doch nach den jüngsten Anstiegen ist wohl schon viel des Aufwärtspotenzials eingepreist. Marktteilnehmer bleiben unsicher, wie sich die Verfügbarkeit im laufenden Jahr weiter entwickeln wird, sodass man zunächst vorsichtig agiert und die Ölpreise damit auf hohem Niveau bleiben.