Gestern hatten die Marktteilnehmer vor Allem mit Spannung auf den OPEC-Monatsbericht gewartet. Er brachte jedoch keine klaren Impulse. Preissteigernde und preissenkenden Elemente hielten sich hier die Waage, so dass kein Effekt auf die börsengehandelten Rohölpreise festzustellen war. Mit den Meldungen über deutliche Bestandsaufbauten in Amerika gingen die Preise dann aber doch noch etwas nach unten.
US Ölbestände gestiegen
Der Bericht des American Petroleum Institute hat gestern vor allem bei Rohöl für Überraschung gesorgt. Entgegen aller Erwartungen sind hier die Bestände um +0,8 Mio. Barrel, also etwa 127,2 Mio. Liter gestiegen. Und auch bei Destillaten und Benzin fielen die Aufbauten mit +2,1 Mio. Barrel (333,9 Mio. Liter) und +2,3 Mio. Barrel (365,7 Mio. Liter) höher aus als erwartet.
Wenn die US Ölbestände sich so deutlich verändern haben sie meistens einen unmittelbaren Effekt auf die börsengehandelten Rohölpreise. Bei Bestandsaufbauten, die tendenziell für eine gute Versorgungslage sprechen, gehen die Preise üblicherweise nach unten, so wie auch gestern. Dennoch sind die Marktteilnehmer noch etwas abwartend eingestellt, denn heute erscheint der Bericht des US Energieministeriums. Ob dieser sich dem American Petroleum anschließt oder nicht, wird sich erst zeigen müssen.
Ölboom in Guyana?
Das kleine Südamerikanische Land Guyana könnte schon bald großen Einfluss nehmen auf die weltweite Ölversorgung. Seit 2015 waren hier Ölfunde in erheblichem Umfang gemacht worden. Der US Mineralölkonzern Exxon beginnt nun mit der Erschließung dieser Ölquellen und will schon 2020 das erste Öl aus Guyana auf den Markt bringen.
Das winzige Land hat nur etwa 750.000 Einwohner und bisher weder Öl noch Gas gefördert. Laut Exxon soll die Produktion aber bald bei 500.000 Barrel pro Tag liegen (etwa 79,5 Mio. Liter).
Ausblick
Dank der Preissenkungen des gestrigen Tages sind auch die Inlandspreise heute etwas günstiger zu erwarten. Für 100 Liter Heizöl zahlen Verbraucher heute etwa -0,40 bis -0,60 Euro weniger als gestern morgen.