Die Preise für Rohöl haben sich in den letzten Tagen stabilisiert. Gestern gab es nur kleinere Preisveränderungen bei der europäischen Referenzsorte Brent, die dabei jedoch unter dem Vortagesniveau blieb. Heute startet die Referenzsorte erneut innerhalb der gestrigen Handelsspanne in den Tag, sodass sich für Heizöl keine größeren Preisveränderungen ergeben. Da der Euro/Dollar-Kurs in der Nacht jedoch deutlich nachgab, deuten sich dennoch kleine Preisaufschläge an.
Unveränderte Marktlage – Warten auf US Ölbestände
Die Marktlage bleibt seit den Monatsreports von OPEC und IEA letzte Woche weitestgehend unverändert. Während die anhaltenden Produktionskürzungen der OPEC stützend bleiben, hält der Ausblick einer deutlich steigenden US Ölproduktion die Aufwärtsbewegungen in Schach. Was letztlich überwiegen wird, ist noch nicht auszumachen und vermutlich wird sich das Ergebnis erst in den kommenden Monaten herauskristallisieren, wenn man bessere Daten zur Nachfrageentwicklung aber auch zur US Ölförderung hat.
Erste neue Zahlen hierzu werden am heutigen späten Nachmittag erwartet, wenn das US Energieministerium neben den Ölbestandsdaten zur letzten Woche auch ein Update zur Rohölförderung und der Nachfrage gibt. Gerade die Förderdaten könnten im Fokus liegen. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet damit, dass die USA bis zum Jahresende zum größten Ölproduzenten der Welt aufsteigen werden und zusammen mit den Mengen aus Brasilien und Mexiko das weltweite Nachfragewachstum wird bedienen können. Gut möglich also, dass die OPEC gezwungen sein wird die aktuellen Produktionskürzungen bis 2020 aufrecht zu erhalten, nur um zu verhindern, dass der Markt erneut deutlich überversorgt wird.
US Notenbank lässt Euro abrutschen
Am späten Abend hatte die US Notenbank ein Protokoll zu ihrer letzten Sitzung veröffentlicht. Die Zinsen hatte man bei dem Treffen Ende Januar zwar unverändert belassen, allerdings sieht man die generelle Wirtschaftsentwicklung positiv, die weitere Zinsanhebungen im laufenden Jahr begünstigt. Auch wenn sich die Notenbänker zur Anzahl der Zinsanhebungen keine Stellung bezogen, so interpretieren die Finanzmärkte dies als Indiz, dass es statt der drei angekündigten Anhebungen eventuell zu vier Anhebungen kommen könnte.
Der US Dollar profitiert von solchen Gedankenspielen und legt an Wert zu. Im direkten Vergleich verliert der Euro/Dollar-Kurs daher an Boden, was das international in Dollar gehandelte Öl für Käufer aus der Eurozone verteuert. Dieser Effekt hat somit auch einen verteuernden Einfluss auf die Heizölpreise.
Ausblick
Auch wenn die Rohölpreise an den internationalen Börsen relativ stabil bleiben, so sorgt der Devisenhandel doch für eine feste Tendenz im Inland. Das Preisniveau für Heizöl ist daher heute etwas fester zu erwarten, sodass mit Preissteigerungen von ungefähr +0,35 Euro/100 Liter zu rechnen ist. Im vier Wochenvergleich bleibt es bei einer Bestellung von 3.000 Litern jedoch bei Preisvorteilen von etwa 80 bis 85 Euro.