Die durchschnittlichen Heizölpreise haben in dieser Woche ein neues Mehrjahreshoch erreicht. Zuletzt hatten die bundesweiten Durchschnittspreise 2018 höher gelegen, als durch andauerndes Niedrigwasser im Rhein die Versorgung im Bundesgebiet gestört war. Aktuell sind es die hohen Rohölpreise, die auch die Inlandspreise für Heizöl und andere Ölprodukte in die Höhe treiben.
So kosten 100 Liter Heizöl heute im Durchschnitt fast 75 Euro, ein Preisanstieg zur Vorwoche von über 2,50 Euro. Das ist eine Preissteigerung von 3,5 Prozent. Im Vergleich zu Freitag vor einem Monat beträgt die Preissteigerung sogar fast 8 Prozent oder 5,46 Euro. Die bisherigen Jahreshochs vom 8. bzw. 15. Juli wurden damit inzwischen geknackt.
Der Jahresvergleich zeigt, dass die Durchschnittspreise aktuell nicht nur ein neues Hoch für 2021 erreicht haben, sondern auch über dem Preisniveau des Vorkrisenjahres 2019 liegen. Nur 2018, als die Preise durch bundesweite Versorgungsprobleme aufgrund anhaltenden Niedrigwassers im Rhein nach oben schnellten, mussten Verbraucher mehr für Heizöl bezahlen als aktuell.
Grund für den schnellen Preisanstieg ist die Preisrally an den Ölbörsen. Die Rohölpreisen, die in den letzten Monaten sowieso schon auf hohen Niveaus handelten, werden aktuell durch die massiven Ausfälle der Rohölproduktion in den USA auf immer neue Höchststände katapultiert. Hier hatte der Hurrikan Ida vor fast drei Wochen langwierige Schäden an den Bohranlagen im Golf von Mexiko verursacht, so dass seitdem mindestens 23 Millionen Barrel an Rohölförderung verloren gegangen sind (3,7 Milliarden Liter).
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. bzw. vom Zeitraum 1.Juli bis 31.Dezember 2020 16% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Die Preisspanne zwischen den Regionen kann daher momentan bei bis zu ca. 1,60 Euro pro 100 Liter liegen. Stand der Preise 17.09.2021