Die US Ölbestandsdaten des amerikanischen Energieministeriums, die gestern veröffentlicht wurden, haben an den Ölbörsen für einen leichten Abwärtstrend gesorgt. Dieser setzt sich heute Vormittag zunächst fort. Eine dauerhafte Trendwende kann aber wohl nicht erwartet werden, zu groß sind dafür die Unsicherheiten am Markt. Die OPEC hält mindestens bis Juni an ihren strikten Förderbeschränkungen fest und verknappt damit das Angebot an Öl effektiv. Der neu aufgeflammte Bürgerkrieg in Libyen und die US Sanktionen gegen Venezuela und den Iran tun ihr übriges, um die Förderung in diesen ölreichen Ländern zu beschränken.
DOE Daten sorgen für Preissenkungen
Die immer in der Wochenmitte erscheinenden Daten zu den Ölbeständen in Amerika spielen für die Marktteilnehmer oft eine wichtige Rolle, um Kauf- oder Verkaufsentscheidungen zu treffen. Die Zahlen geben Hinweise auf die Versorgungslage des Landes und damit auch für die globale Marktlage. Nachdem die Daten des American Petroleum Institute am Dienstag für neue Jahreshochs sorgten, realtivierte das Zahlenwerk des Amerikanischen Energieministeriums DOE diesen Effekt gestern wieder.
Zwar meldete auch das DOE durchweg Abbauten bei allen Produkten und bei Rohöl, was zunächst den Eindruck einer Mengenknappheit machte, doch vielen diese Abbauten deutlich niedriger aus als erwartet bzw. vom API gemeldet. Auch kommen die Abbauten nicht ganz überraschend, denn mit den beginnenden Sommermonaten steigt die Nachfrage nach Benzin, die Raffinerieauslastung steigt und die Röhölvorräte können damit sinken.
Die Rohölförderung ist zwar laut des DOE leicht gesunken und liegt nun bei 12,1 Millionen Barrel (à 159 Liter), allerdings ist diese Schwankung so gering, dass sie für die Marktteilnehmern nicht ins Gewicht fällt. Alles in Allem scheint der DOE Bericht die die preissteigernde Wirkung des API Berichtes zu relativieren und die börsengehandelten Rohölpreise gaben gestern zum Abend hin nach. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass es sich um eine nachhaltige Trendwende handelt.
Heizölpreise am morgen noch günstiger
Durch die sinkenden Börsenkurse von gestern und heute morgen zeichnen sich im Inland nach wie vor Preisnachlässe für Heizöl ab. Allerdings gab es heute Vormittag einen Einbruch beim Euro/Dollar-Kurs, der in Dollar gehandeltes Rohöl im Euroraum verteuert. Noch zahlen Verbraucher für 100 Liter etwa -0,25 bis -0,35 Euro weniger als gestern morgen, jedoch könnte es sein, dass diese Abschläge bald schon wieder Geschichte sind.