Der Ölmarkt ist auf globaler Ebene aktuell von einer knappen Versorgungslage geprägt. Preislich setzten sich so in den letzten Tagen vermehrt Preissteigerungen durch. An der Marktkonstellation hat sich grundsätzlich nichts entscheidendes geändert, und dennoch geben die Ölpreise in den Morgenstunden deutlich nach. Im Vergleich zu gestern könnten sich daher eine Schnäppchen Möglichkeit ergeben.
US Energieministerium: Produktionssteigerung der OPEC nicht aussreichend
Gestern Abend hat das US Energieministerium in Form ihres Monatsberichts eine aktualisierte Markteinschätzung bekanntgegeben. Trotz der erhöhten Produktion durch Saudi-Arabien wird die Förderung des Kartells im Juli sinken. Hintergrund sind die zahlreichen unerwarteten Ausfälle anderer OPEC Mitglieder, die so umfangreich sind, dass die Steigerung der übrigen Länder diese nicht auffangen können. Entsprechend rechnet die US Regierung daher, zumindest kurz- bis mittelfristig, mit einer weiteren Verknappung der Versorgung.
Als Ergebnis hat man in dem Bericht auch die Ölpreisprognose für die Sorte Brent für das laufende Quartal mit +1,51 Dollar deutlich angehoben. Für das Gesamtjahr 2018 erwartet man nun ebenfalls mit 71,80 Dollar einen um +0,74 Dollar angehobenen Durchschnittspreis.
Flexibilität bei Sanktionen gegen Iran
Im Sachen der anstehenden Sanktionen gegen den Iran zeigt man nun allerdings eine gewisse Flexibilität. Die Regierung ist offenbar bereit einigen Ländern eine Ausnahmeregelung für den bis zum 4. November umzusetzenden Importstopp. Die Regierung hat damit eventuell auf die immer knapper werdende Marktlage reagiert und realisiert, dass der Markt momentan nicht in der Lage ist, den kompletten Wegfall der iranischen Ölexporte zu kompensieren. In der Nacht hat dies die Ölpreise daher belastet, sodass diese zunächst mit Abschlägen erwartet werden.
Ausblick
Die Ölpreise kommen bereits wieder von den nächtlichen Tiefs zurück, da die Marktlage schlicht weg weiter knapp bleibt. Die Preise bleiben dabei aber noch immer unterhalb der Vortageswerte, sodass sich Verbraucher zumindest aktuell noch auf moderarte Preisnachlässe zu gestern einstellen können. Je nach Region liegen die rechnerischen Preisvorteile zwischen 0,20 und 0,45 Euro pro 100 Liter zu gestern.