Das Corona-Virus sorgt mit weltweiten Shutdowns dafür, dass die Ölnachfrage extrem eingebrochen ist. Aussicht auf Besserung gibt es in absehbarer Zeit nicht und so sind die Rohölpreise seit Anfang März auf Rekordtiefs gefallen. In den letzten Tagen erschienen die Monatsberichte der drei wichtigsten Verbände zu Ölproduktion und Nachfrage, darunter auch der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Alle drei zeichnen ein düsteres Bild für den globalen Ölverbrauch.
Monatsberichte zeigen Nachfragevernichtung druch Corona
Den Anfang machte in der letzten Woche die Energy Information Administration (EIA), eine Unterabteilung des US-Statistikamtes. Hatte man im Februar noch mit einem globalen Ölverbrauch von 101,12 Millionen Barrel täglich für das laufende Jahr gerechnet, so sieht man diesen Wert inzwischen bei nur noch 95,52 Millionen Barrel.
Mitte dieser Woche schloss sich die Internationale Energieagentur (IEA), einer der wichtigsten unabhängigen Verbände der Energietechnologie mit Sitz in Paris, dieser Einschätzung an und korrigierte ihre eigenen Prognosen aus dem Vormonat erneut nach unten. Das IEA hatte, anders als das EIA, schon im Vormonmatsbericht mit einem extremen Rückgang des Nachfragewachstums um -9,2 Millionen Barrel am Tag gerechnet. Dieser Wert wurde nun noch einmal auf -9,3 Millionen Barrel gesenkt.
Gestern schließlich zeigte sich auch die OPEC wenig optimistisch und gab eine Rückgang der Nachfrage für 2020 um -5,23 Millionen Barrel an. Damit sieht die OPEC zwar nicht ganz so schwarz wie die EIA, was den Rückgang der Ölnachfrage betrifft, liegt aber trotzdem deutlich über den im Vergleich fast optimistischen -5,2 Millionen Barrel Rückgang, die die EIA prognostiziert hat.
Überversorgung drückt auf die Preise
Alle Experten scheinen einig, dass sich durch die extremen Auswirkungen der Pandemie eine Überversorgung in den nächsten Monaten und möglicherweise Jahren nicht vermeiden lässt. Die OPEC meldet sogar einen Anstieg der globalen Ölförderung im März – und das trotz Coronakrise. Dies hilft natürlich nicht beim Abbau der großen Ölflut, für die es momentan kaum Abnehmer gibt. Die Ölpreise bleiben unter Druck.