Der Markt wird nach wie vor von der Situation im Nahen Osten mit all seinen Auswirkungen bestimmt. Zum einen ist man gespannt darauf wie sich die Produktionen in Saudi-Arabien entwickeln. Es scheint als habe die Saudi Aramco schon 75 % des Produktionsausfalls wiederhergestellt – wohl aber auch durch mehr Förderungen an anderen Feldern. Die durch den Anschlag beschädigten Felder sind noch nicht wiederhergestellt und es wird vermutlich auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Zum anderen erwartetet man Reaktionen von Seiten der USA.
USA – Iran – Konflikt geht weiter
Die USA hatten gleich nach den Anschlägen die Schuld dem Iran zugewiesen. Mittlerweile wird deren Rückendeckung aus Europa stärker: nachdem Frankreich und Großbritannien den Iran als Verantwortlichen beschuldigen, zog jetzt auch Deutschland nach. Damit stehen die Zeichen nach wie vor weiter auf Konfrontation, wobei gleichzeitig ein militärischer Gegenschlag von Seiten der USA ausblieb.
Auch der Iran geht trotz der Spannungen einen Schritt auf den Westen zu und ließ den britischen Tanker „Stena Impero“ frei. Die Spannungen werden den Markt dennoch einige Zeit weiter beschäftigen und die Preise beeinflussen.
Ölvorräte werden weiter steigen
Durch die sich entspannende Lage im Nahen Osten wird der Fokus der Marktteilnehmer nun wieder etwas abgelenkt. Für das kommende Jahr wird mit einer weiter steigenden Überproduktion gerechnet. Im ersten Quartal ist saisonalbedingt mit einer sinkenden Ölnachfrage zu rechnen, womit die Vorräte spätestens hier wieder ansteigen dürften. Die Kürzungen der OPEC+-Mitglieder werden wohl nicht ausreichen, um diese aufzufangen.
Die Preise kommen durch diese Erwartungen langsam wieder etwas von den Hochs des Ereignisse herunter und gleichen sich aus.
Ausblick
Zum aktuellen Zeitpunkt rechnen wir im Vergleich zum Vortag mit einem leichten Preisfall von -0,30 bis -0,45 Euro pro 100 Liter.