Die Ölpreise bleiben durch die Auswirkungen des Coronavirus weiterhin unter Druck, allerdings gab es in der letzten Woche Meldungen über eine mögliche Annäherung der OPEC+. Sollte es hier zu einer Verständigung kommen, könnte es schon bald koordinierte Förderkürzungen geben, an denen sich dann auch Länder wie die USA und Kanada beteiligen könnten.
Koordinierte Förderkürzungen schon bald möglich?
Durch die Coronakrise ist die weltweite Nachfrage massiv eingebrochen, was die Preise in den Keller hat rauschen lassen. Zeitgleich zerbrach Anfang März das OPEC+ Bündnis wegen der Weigerung Russlands, sich an weiteren Förderbeschränkungen zu beteiligen.
In der Folge war ein offener Preiskampf zwischen Saudi-Arabien und Russland ausgebrochen und das OPEC+ Bündnis schien am Ende. Letzte Woche schürte dann kein Geringerer als Donald Trump neue Hoffnung unter den Marktteilnehmern, denn er tweetete über eine Einigung zwischen Russland und Saudi-Arabien sowie anstehende Förderkürzungen.
OPEC+ lädt USA und Kanada zu Meeting ein
Auch wenn sich ziemlich schnell zeigte, dass eine echte Einigung noch ziemlich weit entfernt ist, fassten die Marktteilnehmer dennoch Hoffnung. In dieser Woche soll nun tatsächlich ein OPEC+ Meeting per Videoschalte stattfinden, zu dem auch die USA und Kanada eingeladen wurden.
Sollte es tatsächlich zu einer koordinierten Förderkürzung kommen, an der nicht nur OPEC+ Staaten teilnehmen, könnte dies das bestehende Überangebot möglicherweise etwas eindämmen. Bis es soweit kommt dürfte es aber noch ein sehr langer Weg sein.
Vor allem eine Beteiligung Amerikas scheint schwierig, denn auch wenn die unabhängigen US-Ölunternehmen eine freiwillige Förderkürzung begrüßen, hat Donald Trump am Wochenende eine Kooperation mit der OPEC zunächst abgelehnt. Das Meeting soll am Donnerstag stattfinden. Bis dahin muss nun abgewartet werden, ob es tatsächlich zu groß angelegten Förderkürzungen kommt oder nicht.
Ausblick
Mit der Hoffnung der Marktteilnehmer sind auch die Ölpreise an den Börsen gestiegen. Ein nachhaltiger Richtungswechsel dürfte allerdings schwierig sein, denn so lange die Corona-Pandemie weiter die Welt im Griff hat, werden die Preise unter Druck bleiben. Die weltweiten Lockdowns haben die Nachfrage nach Brennstoff extrem beschnitten, so dass Öl immer günstiger angeboten wird.
Allerdings gab die Möglichkeit einer gemeinsamen Förderbeschränkung, an der sich nicht nur OPEC-Staaten beteiligen, den Ölpreisen in der vergangenen Woche einen gewissen Schub, der sich in die neue Woche transportiert. Für 100 Liter Heizöl müssen Verbraucher demnach heute mit Aufschläge von etwa +0,55 bis +0,95 Euro rechnen.