Nach der überraschenden Entlassung seines US Sicherheitsberaters hat Donald Trump gestern Abend angedeutet, man wolle eine Lockerung der Sanktionen gegen den Iran diskutieren. Die Ölpreise gaben mit dieser Nachricht gestern Abend stark nach und auch die Heizölpreise im Inland dürften damit heute klar günstiger sein als gestern.
Gespräche zwischen Trump und Rohani?
Es scheint neue Bewegung zu kommen in den Konflikt um das iranische Atomabkommen. Nachdem Donald Trump am Wochenende seinen Sicherheitsberater John Bolton gefeuert hatte, der maßgeblich für die strikten Sanktionen gegen den Iran verantwortlich war, scheint man im Weißen Haus nun bereit, eine etwas weichere Linie zu fahren.
Wie gestern bekannt wurde, erwägt die US Regierung, die Sanktionen zu lockern. Dies war für den Iran immer als Voraussetzung für die Wiederaufnahme der Gespräche um das Atomabkommen genannt worden. Die Präsidenten der beiden Länder werden Ende September in New York bei der UN Generalversammlung aufeinander treffen. Möglicherweise kommt es dann zu neuen Verhandlungen über den Deal, welchen die USA letztes Jahr einseitig aufgekündigt hatten.
Überversorgung im nächsten Jahr wird immer wahrscheinlicher
Sollte mit einer Annäherung zwischen Iran und USA tatsächlich wieder mehr iranisches Öl auf den Markt gespült werden, wächst auch die Gefahr einer Überversorgung im kommenden Jahr. Zwar befindet sich der Ölmarkt momentan saisonal bedingt in einer Unterversorgung, doch die mittel- und langfristigen Prognosen sprechen eine andere Sprache.
Der konjunkturelle Gegenwind, den der Handelsstreit mit China und der drohende Brexit generieren, ist für die Ölnachfrage ein großes Problem. Mit der Abkühlung der Weltwirtschaft sinkt auch das Ölnachfragewachstum. Die globalen Ölvorräte steigen, da auch immer mehr Öl aus nicht zur OPEC gehörigen Ländern kommt.
Die OPEC selbst tut sich schon seit längerem schwer, die Ölpreise stabil zu halten. In der Vergangenheit waren die selbst auferlegten Förderkürzungen des Kartells immer ein effektives Mittel gewesen. Doch da auch die Nachfrage nach OPEC-Öl immer geringer wird, muss die OPEC immer drastischere Kürzungen veranlassen. Es bleibt abzuwarten, welche Entscheidungen das Kartell treffen wird.
Ausblick
Mit den deutlichen Preisnachlässen gestern Abend, von denen sich die Ölbörsen bis heute nicht erholt haben, sind auch die Heizölpreise heute deutlich günstiger als gestern zu erwarten. Verbraucher können für 100 Liter mit Abschlägen von etwa -0,80 bis -0,95 Euro rechnen.