Die Ausbreitung des Coronavirus in den USA hatte sich bisher auf vier Krisenherde beschränkt. Zum einen die bevölkerungsdichteste Stadt, New York, und den drei bevölkerungsstärkten Bundesstaaten, Texas, Florida und Kalifornien. Nach rasch ansteigenden Fallzahlen und fast täglichen Rekordwerten bei Neuansteckungen, mussten erneute Lockdowns verhängt werden. Doch trotz dieser Maßnahmen werden nun weitere Bundesstaaten in Mitleidenschaft gezogen.
Der mittlere Westen wird in Mitleidenschaft gezogen
Der Sommer in den USA läutet den Beginn der sogenannten Fahrsaison ein. Urlauber zieht es an beliebte Ferienorte und an die Küsten der Südstaaten. Also in die Staaten die vermeintlich am stärksten betroffen sind von der Pandemie. So scheint sich das Epizentrum der Infektionen zu verlagern oder zu mindest zu streuen. Im Bundesstaat Ohio wurden beispielsweise die höchste Anzahl an Neuansteckungen innerhalb eines Tages, seit Beginn der Pandemie vermeldet.
Auch andere Bundesstaaten um New York herum vermelden stärkere Anstiege als noch zuletzt. Vor allem Conneticut , New Jersey und Massachusettes (drei Bundesstaaten, die im Nordosten der USA um New York herum liegen) sind stark betroffen. Sollten die Regierungen der betroffenen Bundesstaaten mit herkömmlichen Methoden die aktuelle Entwicklung nicht in den Griff bekommen, bleibt es vermutlich nur ein Frage der Zeit, bis neue Lockdowns notwendig sind.
Die Nachfrage kontrolliert den Markt
All dies macht sich in der Nachfrage nach Treibstoff bemerkbar. Vor allem wird Benzin ein Problem darstellen, denn obwohl der Sommer in vollem Schwung ist, bleibt die Nachfrage weit hinter dem Vorjahresniveau zurück. Dies wird sich ebenfalls auf Rohölpreise bemerkbar machen. Denn eine Raffinerie kann sich nicht entscheiden nur das eine oder das andere Produkt aus dem Rohstoff herzustellen.
Wenngleich die aktuellen Bestandszahlen in den USA vielversprechend waren, ist der Marktbeherrschende Faktor derzeit immer noch die Nachfrage. Erst wenn diese sich wieder erholt und auf einem nachhaltig stabilen Niveau verbleibt, werden Händler auch mehr vertrauen in den Markt haben können. Ohne Impfung gegen das Coronavirus, wird dies allerdings nicht der Fall sein.
Ausblick
Händler erwarten heute im laufe des Tages deutlich tiefere Preise. 100 Liter Heizöl werden bei ca. -0,90 bis -1,10 Euro im Vergleich zu Donnerstagmorgen erwartet.