Die Hochpreisphase für Heizöl bleibt weiter bestehen. Die europäische Rohölsorte hatte in den letzten Tagen Kurs auf die 80 Dollar-Marke genommen und diese dann gestern auch schließlich in Angriff genommen. Der börsengehandelte Rohstoff überschritt diesen Bereich sogar kurzfristig und baute damit das bisherige 3,5 Jahreshoch weiter aus, sodass auch der Preis für Heizöl erneut anstieg und so teuer macht wie seit November 2014 nicht mehr.
Knappe Marktlage und wenig Hoffnung auf Entspannung
Die globalen Ölbestände sinken und sinken, während sich die OPEC weiter an die eigenen Produktionskürzungen hält und nicht den Anschein erweckt, als würde man an ein frühes Ende der Maßnahmen denken. Zwar gehen Analysten davon aus, dass das Nachfragewachstum durch die momentane Preisentwicklung ausgebremst wird, doch dies ist kein Effekt, der sich kurzfristig einstellt.
Mit Blick auf Iran und Venezuela ist auch von der Angebotsseite nicht mit einer Besserung zu rechnen. Der französische Konzern hat angekündigt sich bei US Sanktionen aus dem Iran wieder zurückzuziehen. Der EU wird es sicher schwer fallen, wenn nicht sogar unmöglich sein, die Sanktionen der USA zu kompensieren und den Atomdeal mit dem Iran auch ohne Trump aufrecht zu erhalten. Experten gehen davon aus, dass die Ölexporte aus dem Iran in den kommenden Monaten sinken werden.
Und auch das Ölangebot aus Venezuela sinkt weiter. Die Ölindustrie ist durch Misswirtschaft in der Krise und sollten andere Länder nun auch noch wie angedroht Sanktionen gegen die Ölexporte verhängen, so wird noch mehr Rohöl am Weltmarkt fehlen. Selbst der Boom der US Schieferölindustrie kann dies nicht kompensieren, denn das Öl gelangt nicht schnell vom Landesinneren an den Weltmarkt. Dafür fehlen schlicht ausreichend Pipeline Kapazitäten zum Abtransport des Rohöls.
Ausblick
Insgesamt ist der Markt in den letzten Wochen sehr instabil und anfällig für größere Kursbewegungen geworden. Die fundamentale Konstellation lässt kaum Hoffnung zu, dass sich die Marktlage kurzfristig ändert. Insofern bleiben die Preise auch heute Morgen auf dem höchsten Niveau seit November 2014. Wer sich kurzfristig eindecken muss, für den könnte sich Abwarten aber eventuell dennoch nicht auszahlen.