Nach den Veröffentlichungen der amerikanischen Ölbestandsdaten sinken die Preise. Auch der nicht-enden-wollende Konflikt zwischen dem Iran und den USA tut sein übriges, hier scheint keine Bewegung zum Laufen zu kommen. Derzeit geht man von einem Preisanstieg für nächste Woche aus.
Rohölbestand auf hohem Niveau
Die US-Rohölbestandsdaten des Amerikanischen Energieministeriums (DOE) sorgten für Verwunderung. Mitten in der Sommersaison, in der die Ölnachfrage der USA zumeist am höchsten sein sollte, zeigen die Bestände einen sehr hohen Vorrat. Im Grunde hatte man durch die saisonale höhere Nachfrage und vor allem auch wegen des Sturms Barry mit einem erhöhten Abbau der Bestände gerechnet – doch es kam anders. Die Bestandsdaten sind hoch, die Preise dadurch niedrig.
Mit rein spielt bei genauerer Betrachtung natürlich, dass der Stichtag der DOE-Bestandsdaten noch vor der durch den Sturm verursachten Abschaltung der meisten Anlagen im Golf von Mexico lag. Es ist also mit niedrigeren Bestandsdaten nächste Woche zu rechnen.
Neue Hoffnung im Iran-USA-Konflikt
Was die Preise weiter nach unten trieb, war eine Aussage vom Außenminister der USA Mike Pompeo, der davon sprach, dass der Iran auch zum Thema Raketenprogramm zu einem neuen Verhandlungsgespräch bereit wäre. Dieser Aussage wiedersprach der iranische Außenminister nun allerdings.
Die USA und der Iran sind mittlerweile in einer verfahrenen Situation. Beide haben Bedingungen erneute Gespräche erst einmal zu beginnen, die nicht zueinander passen: der Iran fordert die Auflösung der Sanktionen durch die USA, um Bereit für eine neue Gesprächsrunde zu sein. Die USA hingegen wollen den Iran gerade mit diesen Sanktionen zu Verhandlungen zwingen, und diese erst nach den Gesprächen und mit einem neuen Deal auflösen.
Die Situation ist also weiterhin verzahnt. Wer den ersten Schritt machen wird bleibt ungewiss, herrscht doch großes Misstrauen unter den Parteien. So wurde dem Iran direkt nach verschwinden eines Öltankers auf dem Radar, unterstellt, diesen beschlagnahmt zu haben. Der Iran wiederum behauptet, diesen Tanker nach einem Defekt abgeschleppt zu haben. Man kann nur auf weitere Beweise warten.
Ausblick
Nach den derzeitigen Ausblicken und Entwicklungen geht man von -0,10 bis -0,30 Euro pro 100 Liter aus im Vergleich zu gestern Vormittag.