Und wieder dreht sich das Personalroulette im Weißen Haus. Diesmal traf es den US-Außenminister Rex Tillerson. Dessen am Dienstag bekanntgemachte Amtsenthebung und vor allem die Einsetzung seines Nachfolgers Mike Pompeo könnte direkte Auswirkungen auf die Ölmärkte haben.
Der Personalwechsel könnte steigende Preise bedeuten
An der Börse löste die Nachricht von Tillersons Entlassung dementsprechend kurzzeitig Verunsicherung aus. Die Sorge, dass nun die Sanktionen gegen Venezuela und den Iran verschärft werden könnten, ließ die Ölpreise schwanken. Der ehemalige Exxon-Manager hatte in diesen Fragen, entgegen Trumps eigenen Ansichten, eher gemäßigte Positionen vertreten. Das von Trump als „schlechtester Deal“ bezeichnete Atomabkommen mit Iran hatte Tillerson ausdrücklich unterstützt. Dem tief in der Krise steckenden Venezuela hatte er zwar immer wieder mit Verschärfung der Sanktionen gedroht, jedoch war es in letzter Zeit bei Drohungen geblieben.
Nun wird mit Mike Pompeo ein Hardliner die USA nach außen vertreten. Im schwelenden Nordkoreakonflikt fällt er nicht gerade durch diplomatische Rhetorik auf und auch den Iran hatte der Mann aus Kansas in der Vergangenheit stark angegriffen. Der ehemalige CIA-Chef könnte durch seine radikale Haltung in vielen Punkten die Unberechenbarkeit des Präsidenten bestärken.
Sanktionen könnten Ölpreise steigen lassen
Für die Ölmärkte dürfte das deutliche Auswirkungen haben, denn Ölexporte sind sowohl für den Iran als auch für Venezuela die Achillesferse. Die Verschärfung der Sanktionen wäre also ein effektives Druckmittel, das nun sicherlich wieder in Betracht gezogen wird. Sollte es soweit kommen, würde die Verfügbarkeit am Weltmarkt negativ beeinflusst und die Ölpreise könnten steigen.