Das Spannungsfeld zwischen preissteigernden und preissenkenden Faktoren hält die Marktteilnehmer nach wie vor in Atem und die Preise volatil. Wachsende US Ölbestände, die eigentlich für eine Preiserholung sprechen würden, konnte sich da gestern kaum durchsetzten. Zu groß ist die Anspannung, ob die USA den Atomdeal mit Iran platzen lassen werden. Die Meldung eines Pipelineausfalls in der Nordsee sorgte dann am Abend nochmal für einen kurzen Anstieg, der jedoch nicht so dramatisch ausfiel wie befürchtet.
Defekt an Pipeline entdeckt
Gestern Abend wurde bekannt, das eine der Nordseepipelines, die unter anderem die Rohölsorte Brent transportiert, abgeschaltet werden musste. Die britische Betreiberfirma EnQuest meldete, dass schon am Dienstag ein kleiner Defekt bemerkt worden war, der nun zu der Abschaltung führte. Betroffen sind davon ca. 80.000 Barrel (12,7 Mio. Liter), jedoch sollen die Reparaturen bis Sonntag abgeschlossen sein. Der Transportausfall hat gestern vor Allem die Rohölpreise leicht ansteigen lassen.
Entscheidung über Atomdeal rückt näher
Seit Wochen schon halten die Marktteilnehmer den Atem an und erwarten die Entscheidung der US Regierung über das Atomabkommen mit Teheran. Immer wieder hatten Trump und seine Vertrauten es scharf kritisiert, als schlechten Deal bezeichnet und den Ausstieg angedroht. Der 12. Mai soll nun der Stichtag sein, jedoch rechnet eigentlich keiner mehr wirklich mit einer Einigung. Der Ausstieg scheint so gut wie sicher.
Experten der Schweizer Großbank UBS rechnen mit zwei möglichen Ausgängen: Die USA verschärfen entweder ihre Sanktionen gegen Teheran und die Ölpreise ziehen deutlich an, oder man verzichtet auf weitere Sanktionen, was zunächst für fallende Preise sorgen würde. Durch die allgemeine Unterversorgung am Markt sei diesem Abwärtspotential jedoch eine Grenze gesetzt, so die Analysten der UBS. Es bleibt also erst mal nichts anderes übrig als Abzuwarten.
Ausblick
Mit wenigen maßgeblichen Impulsen von der Börse zeigen sich heute zunächst keine großen Veränderungen bei den Inlandspreisen. Für Heizöl liegen sie zwischen +0,10 bis -0,10 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu gestern Morgen.