In den USA vermeldet das Department of Energy (DOE – Das amerikanische Energieministerium) wöchentlich die Lagerbestandsveränderungen für Rohöl, Heizöl, Diesel, Benzin und sonstige Treibstoffe. Ein Signal welches Händler gerne nutzen, um die allgemeine Nachfrage einzuschätzen. Doch aufgrund der Wetterbedingungen im Golf von Mexiko, blieb der große Impuls aus.
DOE meldet Abbauten
Die Rohölvorräte der USA haben sich aufgrund des weltweiten Nachfrageeinbruchs nach dem Rohstoff zwischenzeitlich stark an ihre Kapazitätsgrenzen bewegt. Doch aufgrund der Produktionskürzungen und zögerlichen Erholung der Nachfrage, erholt sich die angespannte Lage. So auch diese Woche. Über 4,7 Millionen Barrel Rohöl (á 159 Liter) wurden aus den landesweiten Lagern gezogen.
Auch bei Benzinbeständen konnten durchaus positive Änderungen vermeldet werden. Erst haben sich Sorgen breit gemacht, dass zum Auftakt der „Fahrsaison“ in den USA die Nachfrage weiterhin auf niedrigem Niveau verbleibt und die Lager überlaufen. Mit Abbauten von über 4,6 Millionen Barrel Benzin sind allerdings auch hier positive Tendenzen festzustellen. Einzig die Destillate wie Heizöl, Diesel und Kerosin haben sich diesem Trend widersetzt. Den Erwartungen zum Trotz wurden hier Aufbauten von circa 1,4 Millionen Barrel gemeldet.
Laura hat Markt im Griff
In der Summe wurden aus den landesweiten Lagern der USA ca. 7,8 Millionen Barrel Treibstoff abgezogen. Ein Signal welches eine verstärkte Nachfrage und steigende Preise vermuten lässt. Doch aktuell stehen die USA vor einem bemerkenswerten Wetterszenario. Der Hurrikan „Laura“ hat den Markt voll im Griff.
Erst gestern hat man mit der Entwicklung des Sturms zum Hurrikan der Kategorie 3 gerechnet. Nun wurde diese Erwartung nach oben korrigiert und man rechnet damit, dass er mindestens Stufe 4 auf der Windskala erreichen soll (Windgeschwindigkeiten zwischen 210 und 250 km/h). Es besteht allerdings noch die Möglichkeit, dass sogar diese Erwartungen übertroffen werden.
Die Küstengebiete der Bundesstaaten Texas und Louisiana wurden bereits evakuiert, Häfen haben ihren Betrieb eingestellt und Bohranlagen wurden zur Förderunterbrechung gezwungen. Nun bleibt zu erwarten welcher Schaden durch den Sturm angerichtet wird.
Ausblick
Heute werden die Heizölpreise etwas günstiger erwartet als noch am Mittwochmorgen. Händler rechnen mit Nachlässen von ca. -0,15 bis -0,30 Euro pro 100 Liter.