Der Aufwärtstrend der letzten Tage setzt sich weiterhin fort. Zu viele Faktoren sprechen für hohe Preise. Die Sanktionen gegen den Iran haben schon jetzt für einen deutlichen Rückgang der Ölexporte des Landes gesorgt, so dass die Versorgungslage immer knapper wird. In Deutschland ist die Situation durch die niedrigen Wasserstände vor Allem im Süden und in der Mitte des Landes weiter angespannt. Mit Preissenkungen ist also erst einmal nicht zu rechnen.
Iran droht mit Blockade der Straße von Hormuz
Die Ölexporte aus dem Iran sind schon jetzt stärker zurückgegangen, als Experten vermutet hatten. Die Sanktionen der USA zeigen ihre Wirkung, und dass, obwohl sie erst im November voll in Kraft treten sollen.
Eines der Druckmittel, welches Teheran immer wieder ins Feld führt, ist die Hoheit über die Straße von Hormuz. Diese Meerenge spielt eine strategisch wichtige Rolle für den Schiffsverkehr Richtung Mittelmeer. Etwa 30 Prozent des international gehandelten Öls passieren das Nadelöhr im Persischen Golf.
Eine militärische Eskalation in der Straße von Hormuz ist eine gern genutzte Drohung aus Teheran. Dabei geht es nicht einmal darum die militärische Oberhand zu gewinnen, sondern lediglich die Exporte soweit zu stören, dass der Schiffsverkehr eingestellt werden muss. Dies würde massive Auswirkungen auf die weltweite Versorgungslage haben und die Preise in die Höhe treiben.
Dass die Drohungen in die Tat umgesetzt werden, scheint jedoch unwahrscheinlich. Es handelt sich wohl eher um rhetorische Machtspiele, denn auch aus Washington hört man zwar, dass man die Straße gegebenenfalls verteidigen wolle, doch eine echte militärische Auseinandersetzung dürfte in niemandes Interesse sein.
Hurrikan-Saison beginnt
Zu dieser Jahreszeit brauen sich über der Karibik oft Unwetter zusammen, die immer wieder auch den Golf von Mexiko und die amerikanische Küste betreffen. Diese Tropenstürme werden von den Marktteilnehmer oft wachsam beobachtet, da je nach Stärke und Richtung auch Ölanlagen betroffen sein könnten.
Nun hat sich in der östlichen Karibik eine Tiefdruckzone gebildet. Meteorologen gehen allerdings momentan nicht davon aus, dass sich daraus ein Tropensturm entwickeln wird. Einschränkungen für die Ölanlagen in der Region sind also wohl auszuschließen. Doch die Hurrikan-Saison hat gerade erst begonnen und kann in den nächsten Wochen und Monaten durchaus Einfluss auf die Ölpreise nehmen.
Ausblick
Auch heute ist wahrscheinlich mit Preisaufschlägen für Heizöl zu rechnen, wenn auch nicht in dem Maße wie in den vergangenen Tagen. Für 100 Liter zahlen Verbraucher etwa +0,05 bis +0,15 Euro mehr als gestern.