Am Montag wurde in Saudi-Arabien eine Raffinerieanlage des Staatskonzerns Aramco von einer Rakete beschossen. Per Twitter bekannten sich die Huthi-Rebellen, welche seit Jahren einen blutigen Krieg im Jemen führen, zu dem Anschlag. Es war nicht ihr erster Anschlag auf saudische Ölanlagen vom Jemen aus.
Keine größeren Ausfälle nach Angriff
Der Raketenangriff hat sich offenbar am Montag Morgen ereignet und hatte die Raffienie in der Küstenstadt Jeddah im Westen des Landes zum Ziel. Erst am Abend bestätigte Saudi-Arabien den Angriff und gab an, dass das aus dem Anschlag resultierende Feuer schnell gelöscht werden konnte und es keine Toten oder Verletzten gegeben habe. Einer von insgesamt 13 Lagertanks der Anlage weise jedoch schwere Schäden auf.
Die Betreibergesellschaft Aramco, einer der größten Ölkonzerne der Welt, beeilte sich außerdem zu bestätigen, dass es nicht zu Ausfällen bei der Ölversorgung kommen werde. Die saudische Regierung verurteilte den Angriff und sagte, dass „Akte des Terrorismus und der Sabotage, die gegen wichtige Anlagen verübt werden, […] auf die Sicherheit und Stabilität der Energieversorgung der Welt“ abzielten.
Politikum Ölversorgung
Saudi-Arabien ist einer der größten und wichtigsten Ölproduzenten der Welt. Angriffe auf Ölanlagen im Land sollen entsprechend nicht unbedingt hohe Opferzahlen hervorrufen sondern vor allem die Ölversorgung lahmlegen. Dies hat je nach Größe des Schadens dann durchaus Folgen für die globalen Ölmärkte, da Ausfälle bei einem Hauptakteur wie Saudi-Arabien sich sofort auf die Ölpreise auswirken.
Im September hatten die Huthi-Rebellen zuletzt einen großen Angriff auf saudische Ölanlagen gestartet. Damals hatten sie die Ölanlagen in Abqaiq und Khurais ins Visier genommen und so große Schäden verursacht, dass die Ölproduktion des Landes kurzzeitig um mehr als die Hälfte sank. Die Ölpreise schossen in der Folge deutlich in die Höhe.
Ausblick
Der jüngste Raketenangriff verlief vergleichsweise harmlos, kann aber dennoch die Ölpreise an den Börsen stützen. Gemeinsam mit den vielen guten Impfstoffnachrichten, die sich ebenfalls preissteigernd auswirken, steigen damit auch die Heizölpreise im Bundesgebiet. Verbraucher müssen sich auf Preisaufschläge von etwa +0,40 bis +0,60 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu gestern einstellen.