Zuletzt häuften sich die positiven Meldungen zu Impfstoffen gegen das Corona-Virus. Mehrere Unternehmen, darunter auch das Mainzer Biotechnologieunternehmen BioNTech, meldeten in den vergangenen Wochen enorm hohe Wirksamkeiten für ihre Impfstoffkandidaten. Diese befinden sich zur Zeit in beschleunigten Zulassungsverfahren und könnten dann noch dieses Jahr den ersten Patienten verabreicht werden. In Zeiten stetig steigender Fallzahlen und Lockdowns immerhin ein Licht am Ende des Tunnels.
Erste Impfungen wohl noch in diesem Jahr
Ende letzter Woche wurde bei der US-Arzneimittelbehörde die Notfallzulassung des Impfstoffs von BioNTech und seinem US-Partner Pfizer beantragt. Der leitende wissenschaftliche Berater der Corona-Taskforce der US-Regierung, Dr. Moncef Slaoui, hält es für möglich, dass der Impfstoff bis Mitte Dezember zugelassen wird. Schon zwei bis drei Tage später könnten dann bereits die ersten Personen geimpft werden, so Slaoui. Sobald die Zulassung vorliege, werde die US-Seuchenbehörde CDC zusammen mit einem Beratungsgremium Empfehlungen aussprechen, wer den Impfstoff zuerst erhalten solle, gab der Experte an.
Auch in Deutschland könnte es schneller gehen als man bisher dachte, so hofft unter anderem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen“, meint der CDU-Politiker. Er habe die Länder gebeten, die Impfzentren bis Mitte Dezember für den Einsatz vorzubereiten. Das scheine zu klappen.
Optimismus sorgt für höhere Preise
An den Ölbörsen macht sich Hoffnung breit, dass die baldigen Impfungen für eine schnelle Normalisierung der Konjunktur sorgen werden. In den letzten Wochen war die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten durch die vielen neuen Lockdowns und Beschränkungsmaßnahmen wieder deutlich ins Wanken geraten. Im Frühjahr hatte das plötzliche Wegbrechen der Nachfrage für einen massiven Preiseinbruch gesorgt, von dem sich die Ölbörsen längst noch nicht erholt hatten, auch wenn die Preise sich im Sommer zumindest stabilisiert hatten.
Mit wirksamen Impfstoffen und der Aussicht auf die Rückkehr der Normalität in absehbarer Zeit steigt die Stimmung bei den Anlegern und die Marktteilnehmer sind bereit, trotz der aktuell noch sehr präsenten Corona-Pandemie dennoch auf steigende Preise zu setzten. Damit machen die börsengehandelten Rohölpreise zum heutigen Wochenbeginn einen Satz nach oben, der auch im Inland für Preiszuschläge bei Heizöl sorgt.
Ausblick
Für 100 Liter Heizöl müssen Verbraucher heute mit einem Aufschlag von etwa +0,45 bis +0,65 Euro im Vergleich zu Freitag rechnen.