Zum Jahresende überwiegen global gesehen preissteigernde Faktoren, so dass die börsengehandelten Rohölpreise auch am Freitag nochmal etwas zugelegt haben. Die Heizölpreise scheinen sich davon heute aber kaum beeindrucken zu lassen und stehen kurz vor dem Jahreswechsel etwas günstiger da als am Freitag.
Globale Faktoren stützen Ölpreise
In den letzten Wochen des Jahres überwogen Meldungen, die den Ölpreis gestützt haben. Ob es die Entscheidung der OPEC war, ihre Förderkürzungen auch im neuen Jahr fortzuführen, oder die erste Stufe eines Handelsabkommens zwischen den USA und China.
In der vergangenen Woche hatten dann auch noch die zurückgegangenen Ölbestände in den USA für Preisanstiege gesorgt. Sinkende Bestände interpretieren die Marktteilnehmer oft als knappe Versorgungslage, die wiederum das Öl teurer macht.
Neue politische und militärische Spannungen im Irak haben am Wochenende ihr Übriges getan, denn am Freitag hatte es einen Angriff auf eine irakische Militärbasis gegeben, bei der mehrere US-Soldaten getötet wurden. Gleichzeitig wurde ein irakisches Ölfeld abgeschaltet, weil es dort zu Streiks und Protesten kam.
Sollte die politische Lage sich hier weiter verschärfen könnte das durchaus die Ölpreise weiter in die Höhe treiben. Der Irak ist nach Saudi-Arabien der größte Rohölproduzent der OPEC. Wenn es zu weiteren Ausfällen kommt, dürfte das weltweite Ölangebot dies sicherlich zu spüren bekommen.
Heizölpreis heute etwas günstiger
Meistens ist der Verlauf der an der Börse gehandelten Rohölpreise ein guter Indikator für den Verlauf des Heizölpreises. Die Faustregel lautet: wenn die Rohölpreise steigen geht auch der Heizölpreis mit.
Allerdings gibt es durchaus Faktoren, die diese Abhängigkeit etwas verändern können. So sorgt im Moment vor Allem der starke Euro dafür, dass Heizöl im Bundesgebiet etwas günstiger zu haben ist als am Freitag, obwohl die Rohölpreise sich eher nach oben orientieren.
Rohöl wird an den Börsen in Dollar gehandelt. Steht der Euro gut da im Vergleich zum Dollar, lohnt sich der Kauf von Rohöl für Investoren aus dem Euroraum besonders. Die Heizölpreise können dann sinken, obwohl die Rohölpreise steigen.
Ausblick
Verbraucher, die sich vor dem Jahreswechsel noch um eine Tankfüllung kümmern wollen, können heute von den Preisnachlässen profitieren. Im Vergleich zu Freitag kosten 100 Liter Heizöl heute etwa -0,20 bis -0,30 Euro weniger.