Langsam aber stetig sind die Preise seit gestern wieder auf den Weg nach oben. Der Markt befindet sich in einem Spannungsfeld aus Unwägbarkeiten, die wahrscheinlich noch eine ganze Weile für Unsicherheit sorgen werden. Die Spannungen zwischen USA und Iran gehören dazu, auch wenn bisher wohl nicht mit militärischen Auseinandersetzungen gerechnet wird. Sollte dies passieren, würde der Rohölpreis sicherlich einen deutlichen Sprung nach oben machen.
China plant Investitionen in eigene Infrastruktur
Ein weiterer Faktor ist der Handelsstreit zwischen Washington und Peking. Die Volksrepublik ist hart getroffen von den Strafzöllen der USA. Die sinkende Nachfrage nach chinesischen Exportgütern stellt die einheimische Wirtschaft vor große Herausforderungen.
Die Regierung in Peking reagierte nun, indem sie mehr Ausgaben versprach und Investitionen in die eigenen Infrastruktur ankündigte. Somit könne man weggebrochene Aufträge aus dem Ausland zumindest mittelfristig auffangen. Für die börsengehandelten Rohölpreise könnte das einen preissteigernden Effekt haben, da durch die chinesischen Maßnahmen die Ölnachfrage gestützt wird.
US Ölbestände nehmen ab
Der Wochenbericht des American Petroleum Institute (API) sprach gestern eine eindeutige Sprache. Sowohl bei Rohöl mit -3,2 Mio Barrel (etwa 508,8 Mio. Liter) als auch bei Destillaten und Benzin mit -1,3 bzw. -4,9 Mio. Barrel (etwa 206,7 bzw. 779,1 Mio. Liter) sind klare Abbauten zu verzeichnen. Vor allem bei den Produkten kam das überraschend, denn erwartet hatte man sogar leichte Aufbauten.
Weniger Rohöl und noch weniger Produkte sorgen für eine knappere Versorgungslage und begünstigen damit steigende Preise an den Börsen. Sollte der heute erwartete Bericht des Amerikanischen Energieministeriums (DOE) ähnliche Zahlen vorlegen, dürfte es noch weiter nach oben gehen.
Ausblick
Vor allem die Bestandsdaten des API sorgten gestern für einen Preisanstieg an den Börsen, der sich auch bei den Inlandspreisen bemerkbar macht. Heizöl wird somit heute wieder etwas teurer und kostet etwa +0,50 bis +0,60 Euro mehr pro hundert Liter.